Robert Klatt
In Italien hat eine Wetterstation kürzlich einen neuen Temperaturrekord gemessen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat die Daten nun wissenschaftlich verifiziert.
Genf (Schweiz). In Kontinentaleuropa lag der Temperaturrekord bislang bei 48,0 Grad Celsius. Er wurde am 11. Juli 1977 in den griechischen Städten Athen und Elefsina von der Regierung gemessen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN), hat die Daten bei ihrer Gründung im Jahr 2007 in das Archiv für globale Wetter- und Klimaextreme aufgenommen. Eine unabhängige Prüfung der Temperatur durch die WMO konnte aber nicht erfolgen.
Laut einer Publikation im International Journal of Climatology hat die Weltwetterorganisation nun den neuen offiziellen Temperaturrekord von 48,8 Grad Celsius verifiziert. Die umfassenden Untersuchungen der WMO sind nötig, um die Zertifizierung von Wetterbeobachtungen mit einer hohen Genauigkeit und Zuverlässigkeit durchführen zu können.
Der Temperaturrekord wurde am 11. August 2021 von einer Wetterstation auf der italienischen Insel Sizilien gemessen. Prof. Randall Cerveny, Berichterstatter für Klima- und Wetterextreme bei der WMO ist in Zukunft mit einer Zunahme solcher Wetterextreme zu rechnen.
„Die vor der WMO zur Beurteilung vorgelegten Extreme sind 'Momentaufnahmen' unseres aktuellen Klimas. Es ist möglich, ja wahrscheinlich, dass in Zukunft größere Extreme in Europa auftreten werden. Wenn solche Beobachtungen gemacht werden, werden neue WMO-Bewertungsausschüsse gebildet, um solche Beobachtungen als Extreme zu beurteilen.“
Die These von Prof. Cerveny wird auch durch andere Wissenschaftler geteilt. Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) kam etwa kürzlich zu dem Ergebnis, dass ein 2020 geborener Mensch Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse siebenmal häufiger erleben wird als ein 1960 geborener Mensch.
International Journal of Climatology, doi: 10.1002/joc.8361
