Klimawandel

Mehrheit der Deutschen unbesorgt über höhere CO2-Preise

Robert Klatt

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In Deutschland befürwortet die Mehrheit höhere CO2-Preis, wenn Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen durch „Klimachecks“ entlastet werden.

Berlin (Deutschland). Laut einer repräsentativen Befragung des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (PDF) unter 1.009 Deutschen im Juni 2021 ist eine knappe Mehrheit (52 %) der Bevölkerung unbesorgt darüber, dass die steigenden CO2-Preise sie finanziell stark belasten könnten. Fast die Hälfte (45 %) der Bevölkerung befürchten hingegen, dass die höheren CO2-Preise sie wirtschaftlich zu stark belasten werden.

In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2021 ein höherer CO2-Preis für Öl und Gas, das in den Bereichen Gebäude und Verkehr verbraucht wird. Die Regierung möchte so die Nutzung fossiler Brennstoffe unattraktiver machen, erhöht dadurch aber auch die Preise für das Heizen und Tanken deutlich.

Weniger Emissionen durch CO2-Preis

Bereits der aktuelle CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne hat laut einer Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung deshalb im Verkehrssektor die Emissionen deutlich verringert. Bis 2025 soll der CO2-Preis in Deutschland auf 55 Euro pro Tonne steigen. Angesichts des Klimawandels fordern Wissenschaftler, Manager und Politiker in einer gemeinsamen Stellungnahme einen noch deutlich höheren Preis für Emissionen des Treibhausgases.

Mehrheit fordert direkten Ausgleich

Mehr als die Hälfte (59 %) der Umfrageteilnehmer erklärte überdies, dass sie mit höheren CO2-Preisen einverstanden sind, wenn ein direkter Ausgleich erfolgt. Dies könnte zum Beispiel in Form eines „Klimachecks“ stattfinden, bei dem eine Pro-Kopf-Rückzahlung der Einnahmen erfolgt. Haushalte mit geringeren Einkommen und wenig Emissionen wären so entlastet, während Reiche, die einen Großteil der CO2-Emissionen erzeugen, auch einen Großteil der Kosten tragen würden. Ohne diesen Ausgleich befürwortet nur ein Viertel (25 %) der Deutschen die Preiserhöhungen.

Investitionen in Klimaschutzprojekte

Mehr als drei Viertel (77 %) geben an, dass die Einnahmen durch die CO2-Steuer in Klimaschutzprojekte investiert werden soll, wie etwa die Gebäudesanierung und den Ausbau erneuerbarer Energien.

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