Feinstaubpartikeln in der Luft

Heizen mit Holz erhöht das Krebsrisiko

Robert Klatt

Kamine stoßen Feinstaubpartikeln aus )kcotS ebodA0102hr(Foto: © 

Holzheizungen emittieren deutlich mehr krebserregende PAKs und Feinstaubpartikel, als bislang angenommen wurde. Um die Risiken zu reduzieren, ist eine strengere Regulierung der Heizungen nötig.

Leipzig (Deutschland). In den letzten Jahren haben unterschiedliche Studien belegt, dass beim Heizen mit Holz, etwa mit Kachelöfen, Holzkaminen und Pelletheizungen, gesundheitsschädliche Feinstaubpartikel in großen Mengen emittiert werden. Das Umweltbundesamt (UBA) informiert auf seiner Internetseite deshalb ausführlich über die gesundheitlichen und umweltlichen Auswirkungen der Heizsysteme und darüber, wie diese minimiert werden können.

„Bei der Verbrennung von Holz entstehen neben Treibhausgasen auch gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe wie Staub, organische Kohlenwasserstoffe wie Polyzyklisch Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid und Ruß. Es sind geruchstragende Schadstoffe, die durch unsere Nase wahrgenommen werden können. Einige dieser PAKs sind krebserregende, erbgutverändernde und/oder fortpflanzungsgefährdende Schadstoffe.“

Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) um Dominik van Pinxteren haben laut einer Publikation im Fachmagazin ACS Environmental Au kürzlich die Auswirkungen der Holzheizungen erneut untersucht. Sie haben dazu die Luftqualität von Melpitz (Sachsen) im Dorfzentrum und im Rand des Dorfes analysiert. In Melpitz heizen viele Haushalte dauerhaft mit Holz (33 %). Die übrigen Haushalte nutzen Öl (35 %), emissionsfreie Heizungen (14 %), LPG (11 %) und Kohle (7 %).

Emissionen der Holzverbrennung

Die Analyse der Luftqualität zeigt, dass Emissionen von Holzheizungen deutlich höher sind, als die Forschung bisher angenommen hat. Im Dorfzentrum von Melpitz besteht demnach ein deutlicher Überschuss an krebserregende PAKs und Feinstaubpartikel. Um die Gesundheitsgefahren der Emissionen, etwas höhere Risiko an Krebs zu erkranken, detailliert bestimmen zu können, sind laut den Wissenschaftlern weitere, längerfristige Studien nötig.

„Das Heizen mit Holz in Privathaushalten kann zu erheblicher Luftverschmutzung führen, selbst in kleinen Dörfern. Die Emissionen finden dort statt, wo Menschen leben. Jeder – von jung bis alt – ist zwangsläufig betroffen, denn wir alle atmen die gleiche Luft.“

Überwachung und Regulierung

Die Forscher erklären zudem, dass die problematischen Emissionen der Holzheizungen in Deutschland bisher kaum überwacht werden. Sie sind deshalb der Ansicht, dass eine Regulierung der Heizungen nötig ist, um die gesundheitsschädlichen Auswirkungen zu reduzieren. Denkbar ist etwa der gesetzliche, verpflichtende Einsatz von besseren Feinstaubfiltern.

ACS Environmental Au, doi: 10.1021/acsenvironau.3c00035

Spannend & Interessant
VGWortpixel