Robert Klatt
Das Emissionshandelssystem der Europäischen Union (EU) hat zu einem deutlichen Rückgang der CO₂-Emissionen geführt. Deutschland konnte seine Emissionen vor allem durch den Ausbau der erneuerbaren Energien fast halbieren, obwohl die Wirtschaftsleistung deutlich zugenommen hat.
Dessau-Roßlau (Deutschland). Die Europäische Union (EU) hat 2005 ein Emissionshandelssystem eingeführt, um die CO₂-Emissionen der Industrie, der Energiewirtschaft, des innereuropäischen Luftverkehrs und des Seeverkehrs zu reduzieren. Laut den aktuellen Daten der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) sind die CO₂-Emissionen seit dem Start des Emissionshandels in der EU (- 51 %) stark gesunken, nämlich von 6,5 Milliarden Tonnen CO₂ auf 3,2 Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr. Um einen einheitlichen Wert zu erhalten, wurden dabei andere Gase wie Methan in Kohlenstoffdioxidäquivalente umgerechnet.
„Der Emissionshandel hat sich seit seiner Einführung Schritt für Schritt zum zentralen Klimaschutzinstrument in Deutschland und Europa entwickelt. Zusammen mit dem nationalen Emissionshandel decken die beiden Systeme aktuell rund 85 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen ab. Die Erlöse von zuletzt rund 18,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bilden die maßgebliche Finanzierungssäule für den Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung.“
CO₂-Emissionen von Deutschland sind seit der Einführung des Emissionshandelssystems ebenfalls stark gesunken (- 47 %), obwohl die Wirtschaftsleistung in diesem Zeitraum deutlich gestiegen ist (+ 25 %). Dies liegt unter anderem am signifikanten Ausbau der erneuerbaren Energien, die inzwischen die Stromproduktion in Deutschland dominieren. Die Industrie in Deutschland hat ihre Emissionen ebenfalls um rund ein Drittel reduziert. Insgesamt haben die erfassten Anlagen in Deutschland 2024 273 Millionen Tonnen CO₂ emittiert, also rund 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Daten zu den CO₂-Emissionen des Seeverkehrs liegen vor 2024 bisher nicht vor.