Kaum Recycling

Deutsche produzieren überdurchschnittlich viel Müll

Robert Klatt

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Im EU-Durchschnitt produziert Deutschland viel Abfall. Die Pro-Kopf-Menge hängt vor allem vom Reichtum eines Landes ab. Bürgern aus Staaten mit hohen Einkommen wie Deutschland und Dänemark erzeugen mehr Abfall als Bewohner ärmerer Länder, wie Bulgarien und Rumänien.

Luxemburg (Luxemburg). Laut Daten der Statistikbehörde Eurostat haben Haushalte und Unternehmen im Jahr 2020 in der Europäischen Union (EU) 225,7 Millionen Tonnen Müll entsorgt. Die Müllmenge pro Person in der EU lag damit im Mittel bei 505 Kilogramm. Einige Länder, darunter auch Deutschland mit 632 Kilogramm Müll pro Person, liegen jedoch auch stark über dem Durchschnitt. Noch mehr Abfall erzeugten lediglich die Einwohner von (643 Kilogramm pro Person), Luxemburg (790 Kilogramm pro Person) und Dänemark (845 Kilogramm pro Person).

Im Vergleich zum Jahr 1995 haben fast allen Mitgliedsstaaten der EU im Jahr 2020 deutlich mehr Abfall pro Person erzeugt. In Deutschland nahm die Müllmenge in diesem Zeitraum um 67 Kilogramm zu. Lediglich sieben Mitgliedsstaaten konnte die Pro-Kopf-Menge der kommunalen Abfälle reduzieren. Am stärksten ging die Müllmenge in Bulgarien, Ungarn und Slowenien zurück.

Müllmenge hängt vom Reichtum ab

Laut den Wissenschaftlern von Eurostat hängt die Pro-Kopf-Müllmenge vor allem von der wirtschaftlichen Situation eines Landes ab. Menschen aus reichen Ländern wie Deutschland konsumieren mehr und erzeugen somit mehr Abfall als Bewohner ärmerer Länder.

Zudem existieren Unterschiede dabei, wie die einzelnen Länder den Müll sammeln und welcher Müll genau zu den kommunalen Abfällen gezählt wird. Dies kann die Ergebnisse der Statistik geringfügig verfälschen.

Geringe Recyclingquote

Laut den Daten von Eurostat ist die Recyclingquote seit dem Jahr 1995 deutlich gestiegen. Sie soll im Jahr 2020 bei fast einem Drittel gelegen haben. Dies entspräche einer Zunahme von 44 Prozent. Eine Studie Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung kam kürzlich jedoch zu einem deutlich anderen Ergebnis, laut dem in Deutschland nur 16 Prozent des Plastikmülls recycelt wird.

Auch die Art der Müllentsorgung hat sich seit dem Jahr 1995 in der EU stark verändert. Die Entsorgung auf Deponien ging zurück. Zugenommen hat hingegen die Müllverbrennung sowie die Wiederverwertung inklusive Kompostierung.

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