Robert Klatt
In China haben Drohen Silberjodid in der Atmosphäre freigesetzt, um das Wetter zu manipulieren. Die Regenmengen in der trockenen Region sind dadurch stark gestiegen.
Peking (China). In vielen Regionen der Erde sinken die Regenmengen durch den Klimawandel kontinuierlich. Verschiedene Länder erforschen deshalb das sogenannte Cloud-Seeding, eine Methode, bei der Drohnen mit elektrischen Impulsen oder speziellen Chemikalien Wolken zum Abregnen bringen sollen. Die South China Morning Post (SCMP) hat nun Ergebnisse eines Experiments der China Meteorological Administration (CMA) veröffentlicht, laut denen das Land erfolgreich das Wetter in der trockenen Westregion Xinjiang manipuliert hat.
Laut dem Bericht haben die Forscher mit mehreren Drohnen ein Kilogramm Silberiodid in den Wolken freigesetzt. Diese Menge war ausreichend, um die Regenmenge über einer .000 Quadratkilometer großen Fläche an einem Tag um vier Prozent zu erhöhen. Es sind dadurch rund 700 Millionen Liter Wasser zusätzlich abgeregnet, was etwa dem Volumen von 30 olympischen Schwimmbecken entspricht.
Wie die Forscher im chinesischen Fachmagazin Desert and Oasis Meteorology berichten, haben sie das Silberjodid mit zwei Drohnen in 5.500 Metern freigesetzt. Dazu wurde die Chemikalie in Flammenstäben verpackt, die sie in Form von Rauch in die Atmosphäre freigeben.
Die Ergebnisse zeigen laut den beteiligten Wissenschaftlern, dass sich die Methode eignet, um das Wetter und die Niederschlagsmengen präzise zu kontrollieren.
„Mit geringeren Sicherheitsrisiken, überlegener Manövrierfähigkeit, präziser Steuerung und großflächiger Abdeckung ermöglichen Drohnensysteme wetterunabhängige, ganzjährige, dreidimensionale Niederschlags- und Schneeverstärkungsoperationen.“
Um zu überprüfen, ob die höheren Regenmengen tatsächlich durch das Cloud-Seeding verursacht wurden, haben die Forscher drei verschiedene Validierungsmethoden verwendet.
„Aber wie lässt sich eindeutig feststellen, ob eine Wolkenimpfung den Niederschlag verstärkt oder unbeabsichtigt verringert hat? Welche präzisen Kennzahlen bestimmen den Zugewinn oder Verlust an Wasser? Und welchen langfristigen Nutzen bringt das Ganze über ein Jahr gerechnet? Diese drängenden Fragen werden von Regierung und Öffentlichkeit gestellt.“
Messungen mit Regentropfenspektrometern zeigen, dass die Tropfendurchmesser nach der Wolkenimpfung von ursprünglich 0,46 Millimetern auf bis zu 3,22 Millimeter gewachsen sind. Zudem belegen Satellitendaten eine Abkühlung der Wolkenoberflächen um bis zu 10 Grad Celsius sowie ein vertikales Wachstum der Wolkenformationen um etwa drei Kilometer. Diese Parameter gelten als physikalische Nachweise für die Wirksamkeit des Eingriffs. Statistische Analysen auf Basis von 50 Jahren regionaler Klimadaten zeigen zudem, einen zusätzlichen Niederschlag von rund 78.200 Kubikmetern (+ 3,8 %)