Robert Klatt
Das Wave House in Heidelberg ist das größte Haus aus dem 3D-Drucker in Europa. Es wurde in nur 170 Stunden fertiggestellt und soll bald ein Rechenzentrum beheimaten.
Heidelberg (Deutschland). In Heidelberg wurde kürzlich das 600 Quadratmeter große Wave House fertiggestellt. Das Gebäude besteht aus einem recycelbaren zementähnlichen Material, das von 3D-Druckern durch eine Düse in Schichten aufgetragen wurde. Die Außenwände, die 54 Meter lang, 11 Meter breit und 9 Meter hoch sind, wurden mit einer Geschwindigkeit von vier Quadratmetern pro Stunde gedruckt. Laut dem am Projekt beteiligten Unternehmen Heidelberg Materials soll im Wave House, dessen 3D-Druck nur 170 Stunden gedauert hat, bald ein Rechenzentrum untergebracht werden.
Die 3D-Drucker haben insgesamt 333 Tonnen des optimierten 3D-Druckmaterials verarbeitet. Laut Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Leiter Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland, besitzt das Material Eigenschaften, die es optimal für die Produktion von Gebäuden und anderen großen Objekten macht, darunter vor allem eine exzellente Pumpbarkeit und gute Extrusionseigenschaften.
„Mit unserem 3D-Baustoff konnten wir die Idee der Architekten sehr gut darstellen. Das Projekt in Heidelberg ist für uns ein weiter Meilenstein im 3D-Betondruck.“
Nachdem Abschluss des 3D-Druckvorgangs haben Arbeiten die Restarbeiter erledigt, darunter etwa die Installation von Türen und Dächern sowie die Verkabelung von Lampen und die übrige elektrische Installation. Den Innenanstrich hat ein Malerroboter des deutschen Unternehmens Amphibolin erledigt.
Laut der ebenfalls am Projekt beteiligten Kraus Gruppe hat das innovative Verfahren nicht nur den Vorteil der relativ geringen Bauzeit, sondern auch der deutlich geringeren CO₂-Emissionen. Diese sind im Vergleich zu herkömmlichen Portlandzement um mehr als die Hälfte (- 55 %) geringer.
