KUN-24AP

Containerschiff mit Atomantrieb in China vorgestellt

Robert Klatt

Chinesisches Containerschiff KUN-24AP mit Atomantrieb )moc.semitnaisarue(Foto: © 

Ein chinesischer Staatskonzern hat ein atomgetriebenes Containerschiff mit einem Flüssigsalzreaktor vorgestellt. Das Antriebskonzept soll große ökologische und ökonomische Vorteile bieten und sicher sein.

Shanghai (China). Frachtschiffe verursachen etwa 2,5 Prozent der globalen CO₂-Emissionen. Um die Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren, haben Unternehmen in den letzten Jahren neue Antriebskonzepte entwickelt, darunter Segel aus Kohlenfasern, die den herkömmlichen Antrieb unterstützen. Zudem arbeiten verschiedene Unternehmen an der Elektrifizierung von Frachtschiffen mit Akkucontainern. Deren Kapazität reicht bisher aber nur für kleinere Containerschiffe aus, die hauptsächlich als Zubringerschiffe verwendet werden.

Auf der Fachmesse Marintec China 2023 Expo hat nun eine die China State Shipbuilding Corporation (CSSC) atomgetriebenes Containerschiff vorgestellt, das maximal 24.000 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) befördern kann. Laut der CSSC soll das große Containerschiff nahezu klimaneutral sein.

Atomantrieb in der zivilen Schifffahrt

In der zivilen Schifffahrt spielt der Atomantrieb bisher nahezu keine Rolle. Die CSSC ist laut ihrer Präsentation auf der Messe aber überzeugt davon, dass der zunehmende Druck auf Schiffbauunternehmen, emissionsarme oder emissionsfreie Schiffe zu konstruieren, die Erfolgsaussichten deutlich erhöht. Zudem ist der Staatskonzern der Ansicht, dass der Antrieb große ökonomische Vorteile bietet, weil er nicht regelmäßig betankt werden muss. Das Konzept ist daher weniger regelmäßig betankt werden muss.

Hohe Sicherheit dank Flüssigsalzreaktor

Die Energie des Schiffes wird von einem Flüssigsalzreaktor produziert. Dabei kommt als Brennstoff vornehmlich Thorium zum Einsatz, ein radioaktives Metall, das in China in großen Mengen verfügbar ist. Ein signifikanter Sicherheitsvorteil dieses Reaktortyps ist die Verwendung des Brennstoffs in flüssiger Form, was das Risiko einer Kernschmelze deutlich minimiert. Zusätzlich arbeitet der Reaktor unter Atmosphärendruck, wodurch das Risiko von Dampfexplosionen entfällt. Für den Fall eines Notfalls ist eine schnelle Abschaltung des Reaktors möglich.

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