Zunahme nur in Sachsen

Weniger Corona-Leugner in Deutschland

Robert Klatt

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In Deutschland gibt es weniger Corona-Leugner. Gestiegen ist deren Anzahl nur in Sachsen. Der verbleibende „Harte Kern“ ist politisch häufig rechts eingestellt und ist egoistisch.

Berlin (Deutschland). In Deutschland waren laut einer Studie von dpart im Vorjahr (2020) noch 14 Prozent der Bevölkerung Corona-Leugner oder Anhänger anderer Corona-Verschwörungstheorien. Inzwischen liegt ihr Anteil bei nur noch neun Prozent. Definiert sind als Anhänger von Corona-Verschwörungsmythen in der Studie Menschen, die Aussagen wie „Die Schutzmaßnahmen sind eine hysterische Überreaktion“ oder „Corona gibt es gar nicht“ zustimmen.

„Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Menschen sehen, wie real die Gefahr ist“, erklärt Tobias Spöri. Dies liegt laut den Autoren daran, dass inzwischen fast jeder eine Person kennt, die an Covid-19 erkannt war oder dass ehemalige Leugner selbst erkrankten.

Harter Kern von Corona-Leugnern

Trotz der hohen Infektions- und Todeszahlen gibt es laut der Studie aber noch immer einen harten Kern an Corona-Leugnern, die sich nicht mit Zahlen und wissenschaftlichen Argumenten überzeugen lassen.

Corona-Leugner denken egoistischer

Die Umfrage zeigt überdies, dass Personen, die die Existenz von Corona leugnen oder Verschwörungstheorien glauben, egoistischer sind. „Sie sind individualistischer, seltener bereit zu solidarischem Verhalten und ordnen sich seltener unter. Man könnte auch sagen: sie sind egoistischer“, erklärt Jan Eichhorn.

Außerdem besteht die Studie, dass Corona-Leugner und Impfgegner häufiger politisch rechts eingestellt sind. Dies zeigte auch eine Umfrage des Forsa-Instituts, laut der Ungeimpft in Deutschland häufig rechte Parteien wählen.

Ablehnung staatlicher Institutionen

Wie die Umfrage zeigt, informieren sich Anhänger von Corona-Verschwörungen häufig über sozialen Medien. Die Wissenschaft und staatliche Institutionen lehnen sie hingegen ab, weil sie mit dem System unzufrieden sind. Vielen Corona-Leugner geht es demnach gar nicht um die Pandemie und wissenschaftliche Fragen selbst, sondern eher um politische Themen. „Insofern sind sie mit klassischer Aufklärung zum Beispiel über die Wirkung von Impfstoffen seltener erreichbar“, erklärt Eichhorn.

Zunahme an Corona-Leugnern in Sachsen

Gestiegen ist die Anzahl der Corona-Leugner nur in Sachsen. „Man kann sogar sagen, dass Sachsen ein Hotspot geworden ist“, so Spöri. Inzwischen hält mehr als ein Vierteil (28 %) des Bundeslandes Corona für eine Lüge. Dies erklärt auch die geringe Impfquote. „Warum sollte ich mich gegen ein Virus impfen lassen, dessen Existenz ich verneine?“, erklärt der Wissenschaftler.

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