Position 15.

Vermögen in Deutschland sind im EU-Vergleich überraschend gering

Robert Klatt

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Deutschland hat innerhalb der EU-Staaten eines der höchsten Bruttoinlandsprodukte (BIP). Überraschenderweise ist das Medianvermögen der Bevölkerung trotzdem überraschend gering.

Frankfurt am Main (Deutschland). Eine aktuelle Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Median- und Durchschnittsvermögen in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union miteinander verglichen. Obwohl Deutschland mit 46.150 Euro innerhalb der EU-Staaten eines der höchsten Bruttoinlandsprodukte (BIP) hat und das durchschnittliche BIP der EU-Staaten von 35.200 Euro deutlich übertrifft, ist das Medianvermögen der Bevölkerung mit „nur“ 106.000 Euro überraschend gering.

Das Medianvermögen, das in der Ökonomie oft auch als mittleres Vermögen bezeichnet wird, ist Medianvermögen die Mitte der Vermögensverteilung. Die Hälfte der Menschen in Deutschland hat also ein Vermögen von mehr als 106.000 Euro und die andere Hälfte ein geringeres Vermögen. Im Unterschied zum Durchschnitt (arithmetischen Mittel) wird der Median durch einzelne, stark abweichende Werte kaum beeinflusst. Er bietet daher eine realistischere Darstellung der Vermögensverteilung. 

Medianvermögen in der Europäischen Union (EU)

Platz Land Medianvermögen
1 Luxemburg 739 .000 Euro
2 Malta 333.000 Euro
3 Irland 315.000 Euro
4 Zypern 298.000 Euro
5 Belgien 277.000 Euro
6 Niederlande 229.000 Euro
7 Spanien 197.000 Euro
8 Frankreich 185.000 Euro
9 Italien 161.000 Euro
10 Slowenien 154.000 Euro
11 Österreich 153.000 Euro
12 Finnland 134.000 Euro
13 Portugal 126.000 Euro
14 Slowakei 116.000 Euro
15 Deutschland 106.000 Euro
16 Griechenland 97.000 Euro
17 Estland 86.000 Euro
18 Ungarn 69.000 Euro
19 Litauen 69.000 Euro
20 Lettland 37.000 Euro

Das durchschnittliche Haushaltsvermögen in Deutschland ist mit 413.000 Euro deutlich höher und liegt innerhalb der EU auf dem neunten Platz. Dies ist hauptsächlich auf eine signifikante Anzahl sehr hoher Vermögen zurückzuführen. 

Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) haben zwar keine spezifischen Gründe für die insgesamt geringeren Vermögenswerte in Deutschland genannt, doch ein wesentlicher Faktor scheint die niedrige Wohneigentumsquote (42 %) zu sein. Dies führt dazu, dass viele Bürger ihr Leben lang Miete zahlen, ohne Wohneigentum zu erwerben, das in anderen Ländern wie Italien oder Spanien über die Jahre an Wert gewonnen hat.

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