Folge der Energiewende?

Unternehmen sind in Deutschland oft von Stromausfällen betroffen

Robert Klatt

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In Deutschland sind viele Unternehmen von Stromausfällen betroffen. Es kommt dadurch zu Produktionsausfällen und Maschinenschäden.

Berlin (Deutschland). In Deutschland lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion laut einer Hochrechnung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im ersten Quartal 2024 bei 56 Prozent. Ohne ausreichend große Speichersysteme können Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke aber nicht so konstant Strom liefern wie Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke.

Wissenschaftler der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) haben nun untersucht, ob und wie oft Unternehmen in Deutschland von Stromausfällen betroffen sind. Sie haben dazu eine stichprobenartige Umfrage mit 1.000 Teilnehmern aus unterschiedlichen Branchen und Regionen durchgeführt.

Stromausfälle betreffen viele Unternehmen

Ein Großteil der Unternehmen (70 %) war 2023 von Stromausfällen betroffen, die vermehrt zu Produktionsausfällen und Maschinenschäden geführt haben. Die meisten Unternehmen (42 %) berichteten von Stromausfällen, die weniger als drei Minuten gedauert haben. In den sogenannten SAIDI-Wert, der die Spannungsqualität im Stromnetz angibt, lässt die Bundesnetzagentur (BNetzA) diese kurzen Stromausfälle aber nicht einfließen, obwohl auch minimale Stromausfälle bei empfindlichen Maschinen beträchtliche Schäden verursachen können. Bei den anderen betroffenen Unternehmen (28 %) dauerten die Stromausfälle für mehr als drei Minuten an.

„Die Probleme erstrecken sich über alle Spannungsebenen und führen zwangsläufig zu wirtschaftlichen Schäden.“

Hohe Schäden durch Stromausfälle in Deutschland

Laut den befragten Unternehmen verursachen die Stromausfälle bei den Unternehmen häufig finanzielle Schäden in Höhe von bis zu 10.000 Euro (32 %), 10.000 bis 100.000 Euro (15 %) und mehr als 100.000 Euro (2 %). Ein Teil der Unternehmen hat als Reaktion auf die Stromschwankungen 2023 Notstromaggregate (7 %) und Energiespeicher (11 %) installiert, um Spitzenlasten abdecken zu können. Wieso es zu den Stromausfällen kam, konnte die Umfrage nicht beantworten, weil der Grund dafür den meisten Unternehmen nicht bekannt ist.

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