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In Deutschland würde die Mehrheit der privaten Immobilienbesitzer beim Verkauf einen Makler beauftragen.
Düsseldorf (Deutschland). In Deutschland gab es laut dem Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse in der Bundesrepublik Deutschland (AK OGA) etwa 866.000 Immobilientransaktionen im Jahr 2023. Ein Großteil davon entfiel auf private Eigentümer, die ihre Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen veräußert haben. Eine Studie des Marktforschungsunternehmens INNOFACT hat nun den Stellenwert der Immobilienmakler für Privatverkäufer analysiert.
Laut der Umfrage unter 500 privaten Immobilieneigentümern aus ganz Deutschland würde mehr als die Hälfte (57 %) bei einem Immobilienverkauf einen Makler beauftragen. Ein Großteil davon (69 %) würde sich selbst dann für einen Immobilienmakler entscheiden, wenn sie die Provision komplett selbst entrichten müssten. Laut Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmobilienScout24, dem Auftraggeber der Studie, zeigt dies den hohen Stellenwert von Immobilienmaklern für private Verkäufer.
„Unsere Umfrage verdeutlicht die hohe Bedeutung des Maklers im Verkaufsprozess. Professionelle Immobilienmakler behalten trotz der aktuellen Neuregulierungsvorhaben zur Provisionsteilung für die Mehrheit der privaten Eigentümer eine wichtige Funktion in der Beratung und der Vermittlung ihres Angebots.“
Immobilienbesitzer, die eine größere Entfernung zu ihrem Objekt haben, würden laut der Umfrage noch eher einen Makler beauftragen. Liegt die Fahrzeit bei einer Stunde oder mehr, würden nahezu alle privaten Eigentümer (96 %) einen lokalen Makler mit dem Verkauf beauftragen. Dies bestätigt auch Dennis Gaspar, ein Makler in Düren, der regelmäßig den Verkauf von Immobilien von weit entfernten Besitzern übernimmt.
Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (51 %), erklärte, dass sie für die Maklersuche Onlineplattformen wie ImmobilienScout24 nutzen würden. Weitere Informationsquellen für die Maklersuche sind Internetsuchmaschinen wie Google (38 %) und lokale Maklerbüros (29 %). Überdies gab mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer (28 %) an, dass sie bereits einen Immobilienmakler kennen, den sie bei einem Verkauf beauftragen würden.
Immobilienbesitzer, die ihr Objekt selbst verkaufen würden, würden dies laut der Umfrage primär online versuchen. Weitere relevante Vertriebswege sind Zeitungsinserate (42 %), das persönliche Umfeld (41 %), Beiträge in sozialen Netzwerken wie Facebook (27 %) und Aushänge in lokalen Geschäften (9 %).
Knapp die Hälfte der privaten Immobilienbesitzer (47 %) gab überdies an, in den letzten Jahren bereits eine Immobilienbewertung für ihr Objekt eingeholt zu haben, um den Marktwert zu kennen. Dazu nutzten sie Onlineangebote (42 %), zertifizierte Immobiliengutachter (39 %) und Immobilienmakler (30 %). Ein kleiner Anteil (20 %) erklärte zudem, dass sie den Immobilienwert selbst bestimmt haben.
Neben der Bedeutung von Immobilienmakler für private Eigentümer hat die Forschung sich auch mit den Erwartungen an sie beschäftigt. Die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung hat dazu eine Umfrage mit rund 1.000 Wohnungs- und Hauseigentümern durchgeführt. Entscheidend für die Beauftragung eines Immobilienmaklers ist demnach bei einem Großteil der Eigentümer (95 %) die Marktkenntnisse. Dies umfasst vor allem das Wissen über die lokale Angebots- und Nachfragesituation und Entwicklungen am Immobilienmarkt.
Außerdem ist den meisten privaten Immobilieneigentümern (94 %) der Ersteindruck des Immobilienmaklers sehr wichtig. Über die Hälfte der potenziellen Kunden (60 %) gab an, dass sie den Ersteindruck als sehr wichtig empfinden, ein Drittel (33 Prozent) hält ihn zumindest für wichtig.
„Der persönliche Kontakt ist nicht zu ersetzen, da die Arbeit von Immobilienberatern auch psychologische Feinfühligkeit und Empathie erfordern.“
Die Umfrageteilnehmer (92 %) erklärten zudem, dass eine gute Reputation des Immobilienmaklers bei der Auswahl einen hohen Stellenwert hat. Überraschend ist, dass nicht alle Immobilienbesitzer den Onlineauftritt des Maklers als sehr wichtig (20 %) oder wichtig (52 %) ansehen, obwohl inzwischen viele Käufer nach passenden Objekten im Internet suchen.
Weitere Entscheidungsfaktoren, auf die bei der Auswahl eines Immobilienmaklers viele private Besitzer achten, ist ein großes Netzwerk im In- und Ausland (76 %), eine umfassende Beratung vor und während des Verkaufsprozesses (80 %) und eine Prüfung der vertraglichen Details (91 %). Außerdem erhoffen sich viele Immobilienbesitzer von einem Makler einen möglichst hohen Verkaufspreis (91 %).
