Inflation nimmt zu

Klimawandel führt zu höheren Lebensmittelpreisen

 Robert Klatt

Klimawandel erhöht Lebensmittelinflation stark )kcotS ebodAkitsnor(Foto: © 

Der Klimawandel führt zu höheren Temperaturen, mehr Dürren und Extremregen, also schlechten Bedingungen für die Landwirtschaft. Die Lebensmittelinflation nimmt dadurch stark zu.

Potsdam (Deutschland). In Deutschland waren die Preise für Lebensmittel im März 2025 rund drei Prozent höher als im Vorjahresmonat. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben nun untersucht, wie sich der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft auf die Inflation bei Nahrungsmitteln auswirken. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Communications Earth & Environment haben sie dazu analysiert, ob und wie bestimmte Klimakennzahlen, darunter starke Regenfälle, hohe Temperaturen und Dürren, sich in der Vergangenheit auf die Lebensmittelpreise ausgewirkt haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Inflation bei Nahrungsmitteln nicht linear mit der monatlichen Durchschnittstemperatur zunimmt. Wenn die Temperaturen steigen, steigen jedoch auch die Lebensmittelpreise. Am stärksten ist diese Korrelation im Sommer und in heißen Regionen, vor allem im Globalen Süden.

Hohe Lebensmittelinflation durch Hitze und Trockenheit

Laut der Studie haben die Hitzewellen und die Dürren im Sommer 2022 in Europa zu starken Schäden in der Landwirtschaft geführt, die wiederum die Lebensmittelpreise merklich erhöht haben.

„Anhand unserer Ergebnisse schätzen wir, dass der extreme Hitzesommer 2022 die Lebensmittelinflation in Europa um etwa 0,6 Prozentpunkte erhöht hat.“

Die Berechnungen der Forscher um Maximilian Kotz zeigen, dass die jährliche Lebensmittelinflation durch die höheren Durchschnittstemperaturen bis 2035 um bis zu 3,2 Prozent jährlich zunehmen wird. Dieser Effekt besteht sowohl in armen als auch in wohlhabenden Ländern und zeigt deutlich, dass der Klimawandel einen starken Einfluss auf die Wirtschaft und die Preisstabilität hat.

„Die für 2035 prognostizierte künftige Erwärmung würde die Auswirkungen solcher Extreme um 50 Prozent verstärken. Diese Auswirkungen sind für Währungsunionen mit einem Inflationsziel von zwei Prozent wie die Eurozone sehr relevant und werden sich mit der zukünftigen globalen Erwärmung noch verstärken.“

Communications Earth & Environment, doi: 10.1038/s43247-023-01173-x

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