Hohe Sparquote & Aktiengewinne

Geldvermögen in Deutschland ist stark gewachsen

Robert Klatt

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Das Geldvermögen in Deutschland ist 2023 durch Aktiengewinne und eine hohe Sparquote deutlich gewachsen. Es liegt nun bei 7,9 Billionen Euro.

Berlin (Deutschland). Laut Daten der DZ Bank ist das private Geldvermögen in Deutschland 2023 um sechs Prozent auf insgesamt 7,9 Billionen Euro gewachsen. Wie Michael Stappel, Analyst der DZ Bank, erklärt, liegt dies hauptsächlich an der hohen Sparquote, den steigenden Zinsen und den Aktiengewinnen. Im vergangenen Jahr verzeichnete der deutsche Aktienindex DAX einen Wertzuwachs von 20 Prozent. Aktien und Investmentfonds hatten Ende 2023 mit einem Gesamtwert von 1,8 Billionen Euro einen Anteil von knapp einem Viertel (23 %) am Gesamtgeldvermögen der privaten Haushalte.

„Aktienkursgewinne sorgten 2023 für einen Wertzuwachs in Höhe von rund 200 Milliarden Euro.“

Neben den hohen Aktiengewinnen hat auch die Sparquote zur Zunahme des Geldvermögens beigetragen. 2023 lag sie mit 11,2 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des Zeitraums vor der Covid-19-Pandemie. Eine hohe Sparquote ist laut den Analysen ein Hinweis auf bestehende Unsicherheit im wirtschaftlichen Umfeld. Zudem trugen die deutlich und ungewöhnlich schnell gestiegenen Zinsen zu einem zusätzlichen Sparanreiz bei. Trotzdem lagen diese Zinsen aufgrund der starken Inflation effektiv noch im negativen Bereich.

Gute Perspektiven für Geldanlage

Die Analysten der DZ-Bank prognostizieren für 2024 weiterhin positive Aussichten für Geldanlagen, was hauptsächlich auf die erwartete sinkende Inflationsrate zurückzuführen ist. Diese Entwicklung sorgt laut den Ökonomen in Kombination mit steigenden Löhnen bei den privaten Haushalten für höhere Realeinkommen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass der private Konsum zunimmt und die wirtschaftliche Erholung in Deutschland beschleunigt.

Diese positive Tendenz wird voraussichtlich auch durch den globalen Aufschwung unterstützt, der sich positiv auf die Aktienmärkte auswirken dürfte. Überdies wird erwartet, dass Anlageformen wie Termineinlagen, Sparbriefe und Anleihen von einer Umverteilung der auf Girokonten liegenden Ersparnisse profitieren könnten.

„Dadurch wachsen die Zinseinkünfte der Haushalte und immer öfter lassen sich mit Festzinsanlagen positive Realrenditen erzielen.“

Laut der Prognose der DZ Bank ist 2024 mit einer abnehmenden Sparquote zu rechnen, weil die Inflationsrate und die wirtschaftliche Unsicherheit zurückgehen. Insgesamt gehen die Analysen davon aus, dass sich der Inflationsrate 2024 verlangsamt. Realistisch ist laut ihnen eine Zunahme des Geldvermögens um etwa vier Prozent.

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