Geringere Gesamtkosten

Elektro-Lkw werden bis 2035 Marktführer

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Die Gesamtkosten von Elektro-Lkw liegen aufgrund von politischen Entscheidungen schon 2025 unter denen von Diesel-Lkw
  • In Europa, Nordamerika und China werden ab 2035 deshalb rund 70 Prozent der Neuzulassungen elektrisch fahren
  • Allein in Europa müssen für ein Netz von Ladesäulen und Wasserstofftankstellen jedoch 36 Milliarden Euro investiert werden
  • Zudem sind in Europa 21.000 neue Windräder nötig, um den Strom für die Elektro-Lkw zu produzieren

Die Gesamtkosten von Elektro-Lkw sind schon bald niedriger als bei Diesel-Lkw. Im kommenden Jahrzehnt werden Elektro-Lastwagen deshalb in Europa, Nordamerika und China einen Großteil der Neuzulassungen ausmachen.

Frankfurt am Main (Deutschland). Laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) sinken die Gesamtkosten von Elektro-Lastwagen im kommenden Jahrzehnt deutlich. Wie die Branchenexperten errechnet haben, sind schon 2030 E-Lastwagen etwa 30 Prozent günstiger als Diesel-Lkw. In Europa, Nordamerika und China wird dann ein Drittel der neuen Lastwagen elektrisch fahren. 2035 werden Elektro-Lastwagen in diesen Märkten an den Neuzulassungen einen Anteil von etwa 70 Prozent haben.

Getrieben wird der Wandel hauptsächlich von gesetzlichen Vorgaben und den zunehmenden Kostenvorteilen der Elektro-LKW. In der Europäischen Union (EU) sollen etwa ab Mai 2023 Elektro-Lastwagen nur noch die halbe Maut zahlen müssen. Logistikunternehmen können pro Elektro-LKW deshalb im Jahr rund 25.000 Euro einsparen. Hinzukommt, dass die Lkw-Hersteller angesichts der immer strengeren CO₂-Grenzwerte höhere Strafen zahlen müssen, die Diesel-Lkw teurer machen.

Geringere Gesamtkosten ab 2025

Obwohl ein Elektro-Lkw mit Batterie in der Anschaffung etwa doppelt so teuer ist wie ein Diesel-Lkw, sind laut PwC seine Gesamtkosten bereits 2025 niedriger. E-Lastwagen mit Brennstoffzelle wie die Hyundai Xcient Full Cell haben ab 2030 geringere Gesamtkosten als Diesel-Lkw.

Hohe Investitionen in Ladeinfrastruktur

In Europa sind Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro für ein flächendeckendes Netz von Ladesäulen und Wasserstofftankstellen bis 2035 nötig. Zudem müssen etwa 21.000 zusätzliche Windräder installiert werden, um ausreichend Strom für die E-Lastwagen bereitstellen zu können.

Wie Jörn Neuhausen, Ressortleiter Elektromobilität bei PwC Strategy& Deutschland erklärt, wird die Transformation der Logistik die Staaten also vor große Herausforderungen stellen gleichzeitig, aber auch riesige Wachstumschancen bieten.

„Ob Abo-Modelle für Ladeparks, Preisgarantien für Strom oder Versicherungen und Recyclinglösungen für Batterien: In Zukunft werden an etlichen Stellen des Lebenszyklus eines E-LKW neue Geschäftsfelder entstehen, die für etablierte, aber auch neue Marktteilnehmer interessant sein können.“

Auch die Unternehmensberatung McKinsey ist der Ansicht, dass E-Lastwagen in den kommenden Jahren zum Marktführer werden. Sie gehen jedoch davon aus, dass bis 2035 50 Prozent und nicht 70 Prozent der neu zugelassenen Lastwagen elektrisch betrieben werden.

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