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Erektionsprobleme zählen zu den häufigsten sexuellen Funktionsstörungen und können Männer jeden Alters betreffen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von körperlichen über hormonelle bis hin zu psychischen Faktoren. Abhängig von der individuellen Ausgangslage stehen unterschiedliche Behandlungsansätze zur Verfügung, die eine nachhaltige Besserung ermöglichen können.
Berlin (Deutschland). Die Erektionsfähigkeit des Mannes basiert auf einem komplexen Zusammenspiel aus Nerven, Hormonen, Gefäßen und psychischen Faktoren. Bei sexueller Erregung weiten sich die Blutgefäße im Penis, wodurch vermehrt Blut in die Schwellkörper einströmt. Gleichzeitig wird der Blutabfluss reduziert, was zu einer Versteifung des Gliedes führt. Schon geringe Störungen in diesem fein abgestimmten System – etwa durch Gefäßverkalkung, Nervenschäden oder hormonelle Veränderungen – können dazu führen, dass eine Erektion ausbleibt oder nicht aufrechterhalten werden kann. Hält dieses Problem über einen längeren Zeitraum an, spricht man medizinisch von einer erektilen Dysfunktion.
Erektionsstörungen zählen zu den häufigsten Sexualproblemen bei Männern, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Viele Betroffene empfinden sie als tiefgreifende Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Dennoch bleibt die Erkrankung oft unerkannt oder unbehandelt, da Schamgefühle und Unsicherheit Männer davon abhalten, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei kann die erektile Dysfunktion nicht nur ein Anzeichen für psychische Belastungen, sondern auch ein Frühwarnzeichen für schwerwiegende körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden sein. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist daher entscheidend.
Erektionsstörungen entstehen meist durch ein komplexes Zusammenspiel körperlicher und psychischer Faktoren. Häufig liegen organische Ursachen zugrunde, etwa Durchblutungsstörungen, hormonelle Ungleichgewichte oder neurologische Beeinträchtigungen. Auch seelische Belastungen wie Stress oder emotionale Konflikte können die Erektionsfähigkeit negativ beeinflussen. Jüngere Studien weisen zudem auf mögliche Auswirkungen einer Covid-19-Erkrankung hin. Vermutet wird unter anderem eine Beeinträchtigung der Gefäßfunktionen oder des Hormonhaushalts infolge der Infektion. In vielen Fällen wirken mehrere Ursachen gleichzeitig zusammen.
Hält eine Erektionsstörung über mehrere Monate an, sollte sie medizinisch abgeklärt werden, da sie auf eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung hinweisen kann. In der Regel erfolgt die erste Einschätzung durch einen Hausarzt oder einen Facharzt für Urologie oder Andrologie. Die Basis bildet ein ausführliches Anamnesegespräch, in dem Informationen zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, operativen Eingriffen sowie psychosozialen Belastungen erhoben werden. Daran schließen sich spezifische Untersuchungen an. Ein wichtiger diagnostischer Schritt ist die Bestimmung des Testosteronspiegels im Blut. Ergänzend kann eine nächtliche Erektionsmessung im Schlaflabor durchgeführt werden. Diese sogenannte Phallografie dokumentiert die spontanen Erektionsphasen im Schlaf. Weichen Häufigkeit, Dauer oder Intensität der Erektionen von der Norm ab, kann dies auf eine organische Ursache hindeuten.
Zur Abklärung möglicher Nervenschäden werden schwache elektrische Reize eingesetzt, die die Leitfähigkeit der Nerven im Genitalbereich überprüfen. Ein weiterer Test ist die medikamentöse Induktion einer Erektion mittels Schwellkörper-Injektion. Dabei wird ein gefäßerweiterndes Präparat in den Penis injiziert, um die Funktion der Schwellkörper zu beurteilen. Einfache orientierende Verfahren wie der sogenannte Papierstreifentest können ergänzend eingesetzt werden. Hierbei wird ein dünner Papierstreifen vor dem Schlafengehen um den Penis gelegt. Kommt es während der Nacht zu einer spontanen Erektion, reißt der Streifen. Zwar liefert dieser Test keine eindeutige Diagnose, kann jedoch Hinweise auf eine psychogene oder organische Ursache geben. Eine gesicherte Beurteilung erfordert jedoch stets eine ärztliche Untersuchung.
Die Therapie der erektilen Dysfunktion richtet sich nach Ursache, Schweregrad und individuellen Voraussetzungen. Ziel ist es, die körperliche oder psychische Beeinträchtigung zu beheben oder zu kompensieren und die sexuelle Funktionsfähigkeit bestmöglich wiederherzustellen. Dafür steht ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Verfügung, das von medikamentösen und hormonellen Behandlungen über mechanische Hilfsmittel bis hin zu psychotherapeutischen oder operativen Ansätzen reicht. Oftmals ist eine Kombination mehrerer Verfahren sinnvoll, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.
Zur medikamentösen Behandlung der erektilen Dysfunktion werden häufig Wirkstoffe aus der Gruppe der Phosphodiesterase-5-Hemmer eingesetzt. Sie fördern über eine Erweiterung der Blutgefäße die Durchblutung des Penis und unterstützen damit die Fähigkeit zur Erektion. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Arzneimittel zählt Sildenafil, besser bekannt unter dem Markennamen Viagra. Weitere Präparate unterscheiden sich in ihrer Wirkgeschwindigkeit und der Dauer des Effekts. Abhängig vom Wirkstoff kann der Effekt bereits nach 15 Minuten eintreten oder bis zu einer Stunde auf sich warten lassen. Die Wirkungsdauer reicht von etwa 30 Minuten bis zu mehreren Stunden. Trotz ihrer weit verbreiteten Anwendung behandeln PDE-5-Hemmer nicht die zugrunde liegende Ursache der Störung. Mögliche Nebenwirkungen umfassen Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Verdauungsbeschwerden und Rückenschmerzen. Da Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten auftreten können, ist eine ärztliche Verschreibung erforderlich. Produkte zur Behandlung von Erektionsstörungen, erhältlich bei Dokteronline, umfassen ebenfalls verschiedene Wirkstoffe aus dieser Arzneimittelgruppe.
Bei nachgewiesenem Testosteronmangel kann ergänzend eine Hormontherapie erfolgen. Dabei kommt entweder ein Gel zur äußerlichen Anwendung oder eine Injektion mit Depotwirkung zum Einsatz. In Einzelfällen ist auch eine Kombination mit PDE-5-Hemmern sinnvoll. Als Alternative stehen zudem lokal wirkende Therapien zur Verfügung. Bei der Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie wird ein gefäßerweiterndes Medikament direkt in das Schwellkörpergewebe injiziert. Eine weitere Möglichkeit bietet das medikamentöse urethrale System zur Erektion, bei dem ein Wirkstoff über die Harnröhre eingebracht wird. Diese Verfahren kommen insbesondere dann infrage, wenn eine orale Medikation nicht ausreichend wirkt oder nicht vertragen wird.
Bei ausbleibendem Erfolg medikamentöser oder hormoneller Behandlungen kann eine mechanische Unterstützung der Erektion in Erwägung gezogen werden. Eine Möglichkeit stellt der Einsatz von Vakuumpumpen dar. Dabei wird ein Kunststoffzylinder über den Penis gestülpt, in dem mithilfe einer Pumpe ein Unterdruck erzeugt wird. Dieser bewirkt einen vermehrten Bluteinstrom in die Schwellkörper. Ein anschließend angelegter Gummiring an der Peniswurzel verhindert den vorzeitigen Blutrückfluss und erhält die Erektion für eine begrenzte Zeit. Dieses Verfahren ist nicht invasiv, nebenwirkungsarm und kann bei richtiger Anwendung eine zuverlässige Hilfe darstellen.
Für Patienten mit dauerhaft therapieresistenter erektiler Dysfunktion besteht zudem die Möglichkeit einer operativen Lösung. Dabei werden hydraulische oder semirigide Implantate in die Schwellkörper eingesetzt. Diese bestehen meist aus Silikonkomponenten und ermöglichen eine kontrollierbare Versteifung des Penis. Die Entscheidung für ein solches Implantat ist endgültig, da das natürliche Erektionsgewebe dabei weitgehend ersetzt wird. Die Implantation stellt einen tiefgreifenden Eingriff dar und wird nur dann empfohlen, wenn andere Behandlungsformen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Der Eingriff kann jedoch in ausgewählten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen.
Körperliche Aktivität hat einen messbaren Einfluss auf den Hormonhaushalt, insbesondere auf die Produktion von Testosteron. Regelmäßiges Training wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel, die Durchblutung und das endokrine System aus. Insbesondere Kraft- und Ausdauertraining können die körpereigene Ausschüttung des männlichen Sexualhormons stimulieren. Dabei zeigen Studien, dass moderat intensive Belastungen über längere Zeiträume die Hormonsynthese nachhaltiger fördern als kurzfristige Überanstrengung.
Neben der direkten Wirkung auf den Testosteronspiegel trägt Sport auch zur Reduktion von viszeralem Fettgewebe bei, das mit einem niedrigeren Hormonspiegel assoziiert ist. Zusätzlich verbessert regelmäßige Bewegung die Insulinsensitivität und kann entzündlichen Prozessen entgegenwirken – beides Faktoren, die ebenfalls Einfluss auf die hormonelle Regulation nehmen. Sportliche Betätigung ist somit ein relevanter Baustein im therapeutischen Gesamtkonzept bei hormonell bedingten Potenzstörungen.
Die Qualität der Ernährung wirkt sich unmittelbar auf die Gefäßgesundheit und damit auch auf die Erektionsfähigkeit aus. Eine ausgewogene Kost kann entzündliche Prozesse hemmen, den Hormonhaushalt stabilisieren und die Durchblutung verbessern. Besonders abdominale Fettansammlungen im Bereich der inneren Organe gelten als hormonell aktiv und stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Erektionsstörungen. Eine gezielte Reduktion dieses viszeralen Fetts wirkt sich daher positiv auf die sexuelle Funktion aus.
Empfohlen wird der Verzicht auf stark zuckerhaltige Lebensmittel und ein maßvoller Fleischkonsum. Stattdessen sollten nährstoffreiche, farbintensive Pflanzenbestandteile bevorzugt werden. Gemüse wie Rotkohl und rote Zwiebeln sowie Beeren wie Blaubeeren und Brombeeren enthalten Anthozyane, sekundäre Pflanzenstoffe mit gefäßschützender und durchblutungsfördernder Wirkung. Darüber hinaus spielt die Aminosäure L-Arginin eine unterstützende Rolle. Sie ist an der Bildung von Stickstoffmonoxid beteiligt, einem Molekül, das die Gefäße erweitert und so den Blutfluss in den Schwellkörpern begünstigt. Gute Quellen für L-Arginin sind Kürbiskerne, Mandeln, Erdnüsse, Linsen sowie tierische Produkte wie Rindfleisch, Huhn und Thunfisch. Eine gezielte Ernährung kann somit ein wertvoller Bestandteil der Prävention und Behandlung erektiler Funktionsstörungen sein.