Koffein, Taurin und Co.

Energydrinks stören den natürlichen Schlafzyklus

Robert Klatt

Energydrinks stören den Schlaf )kcotS ebodA67taebeulb(Foto: © 

Energydrinks können bereits bei kleinen Mengen Schlafprobleme auslösen. Das Risiko nimmt mit jedem zusätzlichen Energydrink zu.

Oslo (Norwegen). Energydrinks sind vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Eine Studie der University of York zeigte jedoch kürzlich, dass die koffeinhaltigen Getränke, die oft noch weitere aktive Inhaltsstoffe wie Guarana oder Taurin enthalten, unterschiedliche psychische und mentale Gesundheitsprobleme auslösen können. Nun haben Forscher der University of Oslo eine Studie publiziert, laut der Energydrinks überdies den natürlichen Schlafzyklus des Menschen stören.

Laut der Publikation im British Medical Journal basiert die Studie auf Gesundheitsdaten von 53.266 18- bis 35-jährigen Studenten aus der Students’ Health and Wellbeing Study (SHoT study). Die Probanden wurden befragt, ob sie Energydrinks täglich, mehrmals wöchentlich, monatlich oder sehr selten konsumieren. Außerdem wurde ihr Schlafverhalten und -rhythmus untersucht, darunter wann sie schlafen und aufstehen, wie schnell sie einschlafen, ob sie oft aufwachen und wie lange ihre Schlafzeit insgesamt ist.

Energydrinks reduzieren Schlafdauer

Die Studie ergab, dass Personen, die täglich mindestens einen Energydrink trinken, durchschnittlich eine halbe Stunde weniger schlafen als Menschen, die selten oder nie Energydrinks konsumieren. Ein erhöhter Konsum von Energydrinks beeinflusst das Schlafverhalten ebenfalls negativ, darunter häufigeres Aufwachen in der Nacht und längere Einschlafzeiten.

Des Weiteren zeigte sich, dass regelmäßiger Konsum von Energydrinks das Risiko von Schlaflosigkeit erhöht. In der Medizin ist Schlaflosigkeit definiert als erhebliche Schlafprobleme an mindestens drei Nächten pro Woche oder signifikante Tagesmüdigkeit an drei Tagen über einen Zeitraum von drei Monaten. Der Anteil der Frauen, die regelmäßig Energydrinks trinken und an Schlaflosigkeit leiden (50 %) ist deutlich höher als bei Frauen, die selten Energydrinks trinken (33 %). Bei Männern ist der Anteil bei regelmäßigen Konsumenten von Energydrinks (37 %) ebenfalls höher im Vergleich zu Männern, die selten Energydrinks trinken (22 %).

Konsumdosis ist entscheidend

Laut den Studienergebnissen besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der konsumierten Energydrinks und den Auftreten von Schlafproblemen besteht. Bereits geringe Mengen dieser Getränke können das Schlafmuster negativ beeinflussen. Dies äußert sich auch darin, dass bereits Menschen, die nur gelegentlich Energydrinks konsumieren, schlechter schlafen als Menschen, die nie Energydrinks trinken.

Die Autoren erklären jedoch, dass die Studie lediglich Korrelationen zeigt und keinen kausalen Zusammenhang belegt. Eine alternative Erklärung könnte sein, dass Studierende, die generell schlecht schlafen, häufiger zu Energydrinks greifen.

British Medical Journal, doi: 10.1136/bmjopen-2023-072951

Spannend & Interessant
VGWortpixel