Gesunder Lebensstil

Ehemalige Raucher können so ihr Leben im Alter verlängern

Robert Klatt

Zigarette eines ehemaligen Rauchers )kcotS ebodA92kihcnavi(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Bei ehemaligen Rauchern ist das Sterberisiko noch Jahre nach der letzten Zigarette stark erhöht
  • Exraucher können im Alter durch einen gesunden Lebensstil ihr Sterberisiko aber deutlich reduzieren

Ehemalige Raucher können im Alter durch Veränderungen des Lebensstils ihr Sterberisiko deutlich reduzieren.

Bethesda (U.S.A.). Den meisten Rauchern ist bewusst, dass die regelmäßige Inhalation von Tabakrauch ihrer Gesundheit schadet. Mit zunehmenden Alter versuchen deshalb viele Raucher aufzuhören, weil sich das Rauchen unter anderem in einem erhöhten Krebsrisiko und vermehrter Atherosklerose bemerkbar macht. Ob ehemalige Raucher als Senioren durch einen gesunden Lebensstil ihr Erkrankungs- und Sterberisiko beeinflussen können, war bisher in der Medizin aber noch unklar.

Eine Studie des National Cancer Institute (NCI), die auf Daten der NIH-AARP Diet and Health Study basiert, kam nun zu dem Ergebnis, dass Exraucher ihr Sterberisiko durch eine gesunde Lebensweise tatsächlich reduzieren können.

Daten von 500.000 Senioren

Laut der Publikation im Fachmagazin JAMA Network Open hat das National Institutes of Health (NIH) 1995/1996 gemeinsam mit der American Association of Retired Persons (AARP) über eine halbe Million Amerikaner zu ihrem Lebensstil und ihrer Ernährung interviewt. Darunter befanden sich 159.937 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 62,6 Jahren, die vor mindestens zehn Jahren mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Die Wissenschaftler um Maki Inoue-Choi untersuchten anhand dieser Daten, ob der Body-Mass-Index (BMI), die körperliche Aktivität, der Alkoholkonsum und die Ernährung, die durch den Healthy Eating Index (HEI) erfasst wurde, das Sterberisiko in folgenden 18,9 Jahren beeinflusst.

Gesunde Lebensweise reduziert Sterberisiko deutlich

Die Studie belegt, dass die ehemaligen Raucher mit dem gesündesten Lebensstil ein 27 Prozent geringeres Gesamtsterberisiko haben. Einzelne Aspekte der Lebensführung beeinflussen das Sterberisiko jedoch auch positiv. Mehr als vier Stunden körperliche Aktivität senken das Sterberisiko um 17 Prozent, ein BMI im Normalbereich um 14 Prozent, eine hochwertige Ernährung um neun Prozent und ein gemäßigter Alkoholkonsum um vier Prozent.

Überdies deuten die Ergebnisse daraufhin, dass die Dosis-Wirkungsbeziehung kausal ist. Dies kann in epidemiologischen Studien aber nie sicher belegt werden. Laut den Autoren ist es somit auch denkbar, dass eine reverse Kausalität vorliegt. der Menschen, die im Alter gesund sind, könnten also eher die Motivation besitzen, einen gesunden Lebensstil zu verfolgen.

JAMA Network Open, doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.32778

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