E-Zigaretten & Medikamente

Diese Raucherentwöhnungshilfen funktionieren am besten

Robert Klatt

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Immer mehr Menschen möchten mit dem Rauchen aufhören. Eine Metastudie zeigt nun, welche Hilfsmittel die höchste Erfolgsquote haben.

Oxford (England). Es ist seit Langem bekannt, dass Rauchen die Gesundheit des Menschen stark schädigen kann. Die Wissenschaft findet trotzdem noch immer neue Risiken des Rauchens, darunter eine dauerhafte Reduzierung des Gehirnvolumens. Parallel dazu arbeiten Forscher an neuen Raucherentwöhnungsmethoden, etwa einer Magnetbehandlung des Gehirns, die die Selbstkontrolle verbessern kann und eine Künstliche Intelligenz (KI), die Raucher bei der individuellen Intervention unterstützt.

Eine Metastudie der University of Massachusetts (UMass) und der University of Oxford zeigt nun, welche Raucherentwöhnungshilfen am besten funktionieren. Laut der Publikation im Fachmagazin Cochrane Database of Systematic Reviews haben die Forscher um Nicola Lindson dazu 300 klinische Studien mit über 150.000 Probanden analysiert.

„Unsere Forschung taucht tief in die Welt der Raucherentwöhnung ein. Indem wir diese Daten zusammenführen, können wir sehen, dass Menschen, die die für das Aufhören zugelassenen Medikamente oder Nikotin-E-Zigaretten verwenden, eher aufhören als diejenigen, die diese Hilfsmittel nicht verwenden.“

E-Zigaretten und Medikamente

Die Metastudie zeigt, dass der Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören bei den meisten Menschen (14 %) funktioniert, wenn sie als Raucherentwöhnungshilfe eine E-Zigarette mit Nikotin oder eines der Medikamente Vareniclin oder Cytisin nutzen. Menschen, die zwei Formen der Nikotinersatztherapie (NET) nutzen, etwa eine Kombination eines Pflasters mit einem Kaugummi, erzielten ähnliche Ergebnisse (12 %). Nutzen Menschen nur eine Form der NET, sinkt die Erfolgsquote deutlich (9 %). Überdies zeigt die Studie, dass Raucherentwöhnungshilfen besser funktionieren, wenn die Menschen zusätzlich eine verhaltensbezogene Unterstützung erhalten.

Risiken durch Nikotin-E-Zigaretten?

Laut Hartmann-Boyce sind die Langzeitrisiken durch Nikotin-E-Zigaretten bisher aber nicht bekannt. In den analysierten Studien wurden aber nur Produkte berücksichtigt, die keine Zusatzstoffe enthielten, von denen bekannt ist, dass sie der Gesundheit schaden.

„Nikotin selbst ist nicht das, was die vielen Krankheiten verursacht, die wir mit dem Rauchen in Verbindung bringen. Es besteht ein breiter wissenschaftlicher Konsens, dass regulierte Nikotin-E-Zigaretten höchstwahrscheinlich viel weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten, aber nicht harmlos.“

Medikamente reduzieren Entzugserscheinungen

Die beiden Medikamente Vareniclin und Cytisin helfen laut der Metastudie bei der Rauchentwöhnung, weil sie die Entzugssymptome reduzieren. Vareniclin (Champix) ist aufgrund von Produktionsproblemen in vielen Ländern aber nicht verfügbar. Cytisin ist hingegen fast ausschließlich in Zentral- und Osteuropa erhältlich.

„Das Beste, was jemand, der raucht, für seine Gesundheit tun kann, ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Unsere Ergebnisse liefern klare Beweise für die Wirksamkeit von Nikotin-E-Zigaretten und kombinierten Nikotinersatztherapien, um Menschen beim Rauchstopp zu helfen. Die Beweise sind auch klar hinsichtlich der Vorteile der Medikamente Cytisin und Vareniclin, aber diese können derzeit für manche Menschen schwerer zugänglich sein.“

Cochrane Database of Systematic Reviews, doi: 10.1002/14651858.CD015226.pub2

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