Bier, Wein und Co.

Alkoholkonsum steigert Spermaproduktion und Fruchtbarkeit

 Robert Klatt

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Mäßiger Alkoholkonsum zwischen vier und sieben Gläsern Bier oder Wein pro Woche sorgt laut einer italienischen Studie für eine erhöhte Spermaproduktion und eine bessere Spermaqualität. Verantwortlich dafür ist nicht der Alkohol selbst, sondern die in den Getränken enthaltenen Polyphenole. Übermäßiger Konsum hat einen gegenteiligen Effekt, da der Testosteronspiegel und damit die Fruchtbarkeit sinkt.

Mailand (Italien). Laut einer im Fachmagazin Andrology veröffentlichten Studie hat der Konsum von Alkohol Einfluss auf die Menge der Spermaproduktion und die männliche Fruchtbarkeit. Die Mailänder Reproduktionsmediziner haben im Zuge der Querschnittsstudie 323 Männer mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren befragt, die bisher ungewollt kinderlos sind. Neben ihrem Alkoholkonsum haben die Probanden außerdem Informationen dazu gegeben, wie oft und in welchen Mengen sie Tabak und koffeinhaltige Getränke konsumieren und wie ihre sonstige Ernährung aussieht sowie darüber ob sie sportlich aktiv sind.

Zur besseren Vergleichbarkeit haben die Wissenschaftler eine Einheit für den Alkoholkonsum festgelegt, die entweder 125 Milliliter Wein, 330 Milliliter Bier oder 30 Milliliter hochprozentigem Schnaps entspricht. Ein Drittel der Befragten gab an wöchentlich drei Drinks zu konsumieren, ein Drittel konsumiert vier bis sieben Drinks und ein Drittel mehr als sieben Drinks per Woche. Übermäßiger Konsum, der laut den Wissenschaftlern bei mehr als 25 Drinks pro Woche liegt, lag bei keiner der Testpersonen vor.

Mäßiger Konsum mit positiven Auswirkungen

Um die Auswirkungen von Alkoholkonsum auf die Fruchtbarkeit zu untersuchen, haben die Wissenschaftler neben dem Volumen des Ejakulats auch die Qualität anhand der Spermienkonzentration und der Gesamtzahl der Spermien festgestellt. Es zeigte sich dabei, dass die Gruppe mit mäßigem Alkoholkonsum von vier bis sieben Drinks pro Woche bei allen gemessenen Faktoren am besten abschnitt. Die Probanden mit geringem und höherem Alkoholkonsum zeigten jeweils schlechtere Ergebnisse. Einen Einfluss die Beweglichkeit der Spermien, die ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Fruchtbarkeit darstellt, konnten die Wissenschaftler unabhängig von der konsumierten Alkoholmenge nicht entdecken.

Selbst das Ausklammern weiterer Einflussfaktoren, wie der Ernährung, dem Alter und der körperlichen Aktivität gehörten die acht Männer mit der besten Spermaqualität zur Gruppe mit mäßigem Alkoholkonsum. Die Wissenschaftler erklären jedoch daraufhin, dass die Studie noch keine Kausalität dafür belegt hat, dass Alkohol selbst die Fruchtbarkeit von Männern positiv beeinflusst.

Die Studie geht davon aus, dass Polyphenole wie Resveratrol und Xanthohumol, die in Bier und Wein erhalten sind für die höhere Fruchtbarkeit verantwortlich sind. Andere Studien haben bereits die positiven Effekte auf die Gesundheit dieser Inhaltsstoffe belegt. Die positive Wirkung kann sich jedoch nur bei mäßigem Alkoholkonsum entfalten, da übermäßiger Alkoholkonsum den Testosteronspiegel und damit auch die Fruchtbarkeit reduziert.

Verzicht auf Alkohol empfohlen

Elena Ricci vom Policlinico di Milano empfiehlt trotz den Ergebnissen der Studie, dass „Männer, die aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches die Klinik besuchen, nur geringe Mengen oder keinen Alkohol zu sich nehmen.“ Schätzungen gehen davon aus, dass rund 15 Prozent aller Paare, die einen Kinderwunsch haben ungewollt kinderlos bleiben. In einem Drittel der Fälle liegt die Ursache dafür beim Mann. Ob dafür hauptsächlich genetische Merkmale oder der Lebensstil, die Ernährung und Umwelteinflüsse verantwortlich konnte durch die Wissenschaft noch nicht abschließend geklärt werden.

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