Projekt Solar54

Wüstenbasis in Argentinien simuliert Leben auf dem Mars

Robert Klatt

Projekt Solar54 )moc.45ralos(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Eine Basis in der argentinischen Wüste soll das Leben auf dem Mars simulieren
  • Die Marsbasis soll untersuchen, ob Menschen auf dem Roten Planeten leben können und zum Training von Astronauten dienen
  • Die Betreiber wollen die Marsbasis unterschiedlichen Nationen zur Verfügung stellen

Eine simulierte Marsbasis in der argentinischen Wüste untersucht, ob Menschen auf dem Mars leben können.

Los Colorados (Argentinien). In den kommenden Jahren haben zahlreiche Nationen Missionen zum Mars geplant. China möchte etwa 2033 die ersten Menschen zum Roten Planeten schicken. Spätere möchte das Land eine permanente Basis auf dem Mars errichten. Noch ist allerdings unklar, wie das Leben auf dem Mars aussehen würde.

Im Rahmen des Projekts Solar54 möchten Wissenschaftler deshalb nun Leben auf dem Mars in einer argentinischen Wüste simulieren. Zumindest optisch ähnelt das Provinzreservat Los Colorados mit spärlicher Vegetation, roter Erden und orangefarbenen Schluchten dem Mars. Das Testgebiet findet sich mehrere Kilometer entfernt von der Stadt La Rioja, von der wiederum eine Busfahrt in die Hauptstadt Buenos Aires über 16 Stunden benötigt.

Menschliche Besiedlung des Mars

Die Simulation der Marsbasis in der Einöde Argentiniens soll für unterschiedliche Studien und Experimente verwendet werden, mit denen ermittelt werden soll, ob eine menschliche Besiedlung des Mars funktionieren kann. Die Basis soll Weltraumbehörden aus verschiedenen Ländern angeboten werden, damit diese ihre Besatzungen für geplante Marsmission bestmöglich ausbilden kann.

In La Rioja wurde bereits in den 1960er-Jahren Projekte zur Luft- und Raumfahrtindustrie durchgeführt. Das staubige Gelände diente unter anderem für den Start von ein- und zweistufigen Raketen. Solar54 soll demnach auch diesen Wirtschaftssektor in der Region wiederbeleben.

Marsbasis mit sechs Kuppeln

Die Marsbasis in der Wüste besteht aus sechs einzelnen Kuppeln. Drei davon dienen als Wohnraum für die Astronauten, in einer Kuppel werden Pflanzen in einem Hydrokultursystem gezüchtet und eine Kuppel dient als Satelliten-Standort. Im Zentrum der Basis dient die sechste Kuppel als Kommunikations- und Kontrollzentrum und Labor.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch das Unternehmen Faniot, das in den Branchen Internet-of-Things (IoT), Virtual-Reality-Umgebungen sowie nachhaltige Mobilität aktiv ist, sowie durch die lokale Regierung.

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