Robert Klatt
Reisen zum Mars dauern mit aktuellen Raketen etwa sieben Monate. Eine neue Plasmarakete mit PPR-Antrieb soll die Flugzeiten stark reduzieren.
Washington, D.C. (U.S.A.). Aktuelle Raketen benötigen im Optimalfall, wenn der Mars etwa 56 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, rund sieben Monate, um den Roten Planeten zu erreichen. Um in Zukunft bemannten Missionen zum Mars durchführen zu können, erforscht die National Aeronautics and Space Administration (NASA) im Rahmen des Programms NASA Innovative Advanced Concepts (NIAC) besonders innovative Technologien, noch zwar keinen unmittelbaren Nutzen haben, in der Zukunft die Raumfahrt aber signifikant voranbringen können.
Nun hat die NASA sechs Konzepte präsentiert, die die erste Auswahlphase mit Erfolg überstanden haben und finanziell gefördert werden. Darunter befindet sich auch ein neuer Raketenantrieb, der Weltraumreisen signifikant beschleunigen soll. Es handelt sich dabei um ein Konzept des Unternehmen Howe Industries für eine Pulsed Plasma Rocket (PPR).
Der PPR-Antrieb basiert auf dem älteren Konzept Pulsed Fission-Fusion (PuFF). Er sieht vor, dass in der Rakete Projektile aus Uran gespalten werden. Die Brennkammer soll zudem einen Mantel aus Uran besitzen, der zusätzliche Strahlung freisetzt. Dies soll dazu führen, dass das ursprünglich Uranprojektil zu Plasma wird, das dann mit starken Magneten ausgestoßen wird, um Vortrieb zu erzeugen. Laut den Wissenschaftlern des Unternehmens könnte dadurch ein spezifischer Impuls von 5.000 Meter/Sekunde und ein Schub von 100.000 Newton entstehen.
Die Antriebskraft würde ausreichen, um den Mars in etwa zwei Monaten zu erreichen. Astronauten wären damit deutlich kürzer der hohen Strahlung im Weltraum und den Auswirkungen der Schwerelosigkeit ausgesetzt als bei Reisen mit aktuellen Raketen. Zudem ist es laut der NASA denkbar, dass die Plasmarakete für Missionen zum Asteroidengürtel verwendet wird.
