Robert Klatt
In den kommenden Jahrzehnten sollen auf dem Mond permanente Stationen entstehen. Die NASA möchte zur Versorgung der Menschen eine schwebende Roboterbahn bauen.
Washington D.C. (U.S.A.). In den kommenden Jahren möchten unterschiedliche Staaten bemannte Missionen auf dem Mond durchführen und dort eine permanente Basisstation errichten. Zudem soll der Mond auch kommerziell genutzt werden, etwa durch das Start-up Interlune, das dort Helium-3 abbauen will. Um die geplanten Missionen durchführen zu können, soll der Erdtrabant eine umfassende Infrastruktur erhalten, etwa eine Eisenbahn für den Transport von Materialien und das LunaNet, eine Art Internet zur Verbesserung der Kommunikation und Navigation.
Forscher der National Aeronautics and Space Administration (NASA) um Ethan Schaler haben nun konkrete Pläne für die Eisenbahn veröffentlicht. Es soll demnach in den 2030-Jahren ein Roboterzug entstehen, der mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,60 km/h auf dem Mond über ein Gleissystem schwebt. Die Transportkapazität soll bei 90 Tonnen pro Tag liegen.
„Wir wollen das erste Mond-Bahnsystem bauen, das einen verlässlichen, autonomen und effizienten Transport von Nutzlasten auf dem Mond ermöglicht.“
Laut den Wissenschaftlern soll das Logistiksystem zukünftigen Mondbewohnern unter anderem beim Transport von Baumaterialien und Vorräten helfen.
Das Flexible Levitation on a Track (FLOAT) System nutzt magnetische Roboter, die mithilfe der diamagnetischen Levitation über eine flexible Folienbahn schweben. Die Folien bestehen aus einer Grafitschicht, die das passive Schweben der Roboter ermöglicht, einer Flex-Schaltungsschicht, die elektromagnetischen Schub erzeugt, und einer optionalen Dünnschichtsolarzellenschicht, die bei Sonnenlicht Strom für die Basis generiert. Durch das Fehlen beweglicher Teile und das Schweben über der Bahn wird der Abrieb durch Mondstaub, wie er bei Robotern mit Rädern, Beinen oder Ketten auftritt, minimiert.
Weil die Folien direkt auf das Mondregolith ausgerollt werden, sind auf dem Mond nur minimale Bauarbeiten nötig. FLOAT soll autonom in der staubigen, unwirtlichen Mondumgebung mit minimaler Standortvorbereitung betrieben werden können und sein Netzwerk von Bahnen kann im Laufe der Zeit aufgerollt und umkonfiguriert werden, um den sich entwickelnden Anforderungen der Mondbasis gerecht zu werden.
