Weltraumteleskop eRosita

Größte Karte des Universums im Röntgenspektrum veröffentlicht

Robert Klatt

eRosita All-Sky Survey Catalogue (eRASS1) )ed.gpmmuitrosnoK-ATISORe sad rüf srednaS .J(Foto: © 

Das Weltraumteleskop eRosita hat 900.000 Röntgenquellen entdeckt. Nun wurde die größte Karte des Universums im Röntgenspektrum veröffentlicht.

Garching (Deutschland). Das Röntgenteleskop eROSITA (extended ROentgen Survey with an Imaging Telescope Array) hat von 2019 bis 2022 das Universum im Röntgenspektrum von 0,3 bis 11 Kiloelektronenvolt (keV) untersucht. In den ersten sechs Monaten konnte das Weltraumteleskop dabei mehr Röntgenquellen entdecken als in den vergangenen 60 Jahren Röntgenastronomie.

Die Beobachtung deckt etwa die Hälfte des Himmels ab und beinhaltet 900.000 Röntgenquellen, darunter 710.000 supermassereiche Schwarze Löcher, 180.000 aktive Sterne, 12.000 Galaxienhaufen und eine kleinere Anzahl exotischer Quellen, etwa Pulsare und Relikte von Supernovae.

Größte Röntgenkarte des Universums

Astronomen des vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) geleiteten eROSITA-Konsortiums haben aus den Funden der ersten Beobachtungsphase nun die größte Röntgenkarte des Universums erstellt. In der ersten Beobachtungsphase wurden 170 Millionen Röntgenlichtteilchen im empfindlichsten Bereich der Detektoren von 0,2 bis 2 keV entdeckt. Die Daten der zweiten Beobachtungsphase, die im Februar 2022 begann, sind in der Karte bisher nicht enthalten. Sie sollen in den kommenden Jahren veröffentlicht werden.

Parallel zur Publikation des eRosita All-Sky Survey Katalog (eRASS1) haben verschiedene Wissenschaftler noch knapp 50 Studien auf Basis der Beobachtungen des Weltraumteleskops veröffentlicht. Zudem geht das eROSITA-Konsortium laut Kirpal Nandra, dem Direkter des MPE, davon aus, dass in den kommenden Jahren viele weitere wissenschaftliche Artikel erscheinen werden, die die Grenzen der Röntgenastronomie verschieben.

„Wir sind gespannt, was der Rest der Welt in den veröffentlichten Daten finden wird.“

Weil sich das Röntgenteleskop eROSITA an Bord des russischen Satelliten Spektr-RG befindet, hat Deutschland die Kooperation mit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine beendet. Russland kündigte daraufhin an, dass sie das Weltraumteleskop eRosita „kapern“ möchten, führten dies aber nicht aus. Das Instrument ist deshalb derzeit deaktiviert und führt keine Beobachtungen mehr aus.

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