Physische Beweise

Galileo Project startet systematische Suche nach Alien-Artefakten

Robert Klatt

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Das vom umstrittenen Astronomen Avi Loeb an der Universität Harvard geleitete Galileo Project sucht systematisch nach physischen Beweisen für Außerirdische.

Cambridge (U.S.A.). Ein Team der Universität Harvard um den Astrophysiker Avi Loeb hat angekündigt im Rahmen des Galileo Projects gezielt nach Artefakten außerirdischer Zivilisationen zu suchen. Im Gegensatz zum bereits 1960 gegründeten Projekt Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI), das nach möglichen Signalen von Außerirdischen sucht, konzentriert sich das Galileo Project auf physische Gegenstände.

Mögliche Ansatzpunkte sind die kürzlichen UFO-Sichtungen, bei denen laut dem Pentagon Außerirdische nicht ausgeschlossen werden können, sowie das interstellare Objekt Oumuamua. Diese sollen nun mithilfe von Daten extra optimierter Instrumente erneut analysiert werden.

Projektleiter in der Wissenschaft umstritten

Avi Loeb, der seit 2011 den Fachbereich Astronomie in Harvard leitet, ist in der Wissenschaft eine kontroverse Person. Dafür sorgte vor allem seine Behauptung, dass der interstellare Komet Oumuamua keinen natürlichen Ursprung hat, sondern dass es sich dabei um Technik einer außerirdischen Lebensform handelt.

Galileo Project hat drei Hauptziele

Das internationale Forschungsteam aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Einrichtungen und Fachbereiche aus den U.S.A. und Europa hat es sich zum Ziel gesetzt, technische Hinweise auf Außerirdische systematisch zu untersuchen, anstatt sich auf mögliche Zufallsfunde und anekdotischen Beobachtungen zu verlassen. Dazu wurden drei vorrangige Ziele definiert, denen sich das Projekt widmet.

Hochauflösende Fotos

Im Rahmen des Galileo Projects sollen hochaufgelöste Fotos von „unidentifizierten Phänomenen in der Luft“ (UFOS) mithilfe mehrerer Detektoren erstellt werden. Die kürzlich im Pentagon erfolgte Diskussion soll so neues Datenmaterial erhalten. Geplant ist dafür die Errichtung neuer Teleskope an ausgewählten Standorten, die den Luftraum gezielt überwachen.

Suche nach interstellaren Objekten

Außerdem wollen die Wissenschaftler weitere interstellare Objekten wie Oumuamua suchen, um mehr Zeit für deren Analyse zu haben.

Satellitensuche mit Künstlicher Intelligenz

Das letzte Hauptziel des Projekts ist die Suche nach künstlichen Satelliten von einem Meter Durchmesser oder weniger. Dies soll unter anderem durch eine Auswertung einer Künstlichen Intelligenz (KI) erfolgen.

Kritik und Zustimmung der Forschungsgemeinde

Die Forschungsgemeinde reagiert laut Kommentaren, die das Fachmagazin Science als Reaktion auf die Projektvorstellung veröffentlichte, sowohl mit Zustimmung als auch mit Kritik. Alan Fitzsimmons von der Queen’s University Belfast stellte zum Beispiel die Frage, was das Projekt zu der bereits existierenden Forschung hinzufügen können soll.

Adam Frank von der Universität Rochester ist hingegen der Ansicht, dass es legitim ist zu untersuchen, ob die Erde ihrer vier bis fünf Milliarden Jahre dauernden Geschichte bereits von Außerirdischen besucht wurde und ob diese Artefakte hinterlassen haben. 

Science, doi: 10.1126/science.abl6306

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