Internationales Projekt

China möchte bis 2035 Mondstation bauen

Robert Klatt

Internationale Mondforschungsstation (ILRS) )noitartsinimdA ecapS lanoitaN anihC(Foto: © 

China möchte bis 2035 eine permanente Basis am Südpol des Mondes errichtet, die auch ein Atomkraftwerk umfasst. An dem Projekt ist auch Russland beteiligt.

Peking (China). China und Russland haben bereits 2021 eine Absichtserklärung über den Bau einer gemeinsamen Mondstation unterzeichnet. Inzwischen wurde der Plan verworfen, weil Russland sich aufgrund des andauernden Angriffskriegs auf die Ukraine nicht ausreichend an der Internationalen Mondforschungsstation (ILRS) beteiligen kann. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua (Neues China) hat China deshalb auf der zweiten Internationalen Konferenz zur Erforschung des Weltraums bekanntgegeben, das Projekt weitestgehend allein umzusetzen.

Laut den neuen Zeitplänen aus China sollen zwischen 2030 und 2035 fünf Schwerlastraketen zum Mond fliegen, um das Material für eine robotische Mondbasis zu liefern. Wu Yanhua, der Chefkonstrukteur des chinesischen Projekts zur Erforschung des tiefen Weltraums, erklärt, dass es sich dabei um die erste Phase handelt, in der bis Ende 2035 in der Nähe des Mondsüdpols eine Mondstation entstehen soll.

Netzwerk auf dem Mond

In der zweiten Phase soll zwischen 2045 und 2050 ein Netzwerk auf dem Mond entstehen, das den Südpol, den Äquator und die Rückseite verbinden. Laut Wu soll es sich dabei um ein System handeln, das primär von Robotern verwendet wird, aber auch kurzfristige bemannte Mondmissionen ermöglicht.

Die Mondbasis am Südpol soll laut den Plänen die Primärbasis werden. Zudem plant das Land eine Mondumlaufbahnstation, die als Knotenpunkt für unterschiedliche Missionen dienen soll und den Südpol mit Erkundungsknotenpunkten am Mondäquator und auf der Rückseite des Mondes verbindet.

Kernkraftwerk in Kooperation mit Russland

Die ILRS soll ihre Energie von Solar- und Radioisotopenkraftwerken erhalten. Außerdem möchte China gemeinsam mit Russland ein Atomkraftwerk auf dem Mond errichten. Dabei profitiert China von dem russischen Wissen zur Kernenergie und Russland von den chinesischen Weltraumfähigkeiten. Die Mondbasis soll zudem ein Hochgeschwindigkeitskommunikationsnetz auf dem Mond ein Kommunikationsnetz zwischen der Erde und dem Mond erhalten.

An dem internationalen Projekt sind bisher 13 Länder beteiligt, nämlich China, Russland, Venezuela, Weißrussland, Pakistan, Aserbaidschan, Südafrika, Ägypten, Nicaragua, Thailand, Serbien und Kasachstan. Wu erklärte während der Konferenz, dass noch weitere Länder sich an der Mondbasis beteiligen wollen. China möchte rund 50 Partnerländer für das Projekt gewinnen.

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