Biosignaturen

Außerirdische hätten Dinosaurier leicht entdecken können

Robert Klatt

Biosignaturen der Erde )kcotS ebodAmij(Foto: © 

Außerirdische hätten das Leben auf der Erde anhand von Biosignaturen in Atmosphäre zu Zeiten der Dinosaurier deutlich leichter entdecken können als heute. Die Erkenntnis kann dem Menschen dabei helfen, Leben auf anderen Planeten zu finden.

Ithaca (U.S.A.). Die Wissenschaft beschäftigt sich mit neuen Methoden zur Suche nach Außerirdischen, etwa der Analyse von Weltraumstaub auf mikrobielle Fossilien. Eine weitere Methode, die beim Suchen nach Außerirdischen helfen soll, ist die Analyse von Biosignaturen. Die Wissenschaft hat dabei bisher das Spektrum der heutigen Erde verwendet, weil unser Heimatplanet der einzige Himmelskörper ist, auf dem bisher Leben nachgewiesen wurde.

Sauerstoffgehalt der Atmosphäre

Sauerstoff in der Atmosphäre war auf der Erde entscheidend für die Entwicklung komplexer Lebensformen. Der kritische Bereich des Sauerstoffgehalts liegt zwischen 16 und 35 Prozent. Unterhalb dieser Schwelle ist das Entfachen von Feuer unmöglich, während oberhalb dessen Feuer unkontrollierbar wird. Die Erde erreichte diesen entscheidenden Sauerstoffgehalt erstmals nach der sogenannten Großen Sauerstoffkatastrophe vor rund 2,4 Milliarden Jahren.

Der höchste Sauerstoffgehalt wurde vor etwa 300 Millionen Jahren verzeichnet, was nach Ansicht von Experten die Entstehung der Dinosaurier ermöglichte. Prognosen zufolge wird unsere Atmosphäre in etwa einer Milliarde Jahren fast den gesamten Sauerstoff verlieren, ein Prozess, der in geologischen Maßstäben relativ schnell ablaufen wird.

Biosignaturen der frühen Erde

Forscher der Cornell University (Cornell) haben nun untersucht, ob man Außerirdische womöglich einfacher finden könnte, wenn man nicht nur die aktuellen Biosignaturen der Erde als Vorbild nimmt, sondern auch Biosignaturen aus anderen Epochen.

Laut ihrer Publikation in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society haben die Forscher für ihre Studie die Nachweisbarkeit der Stoffpaare Ozon und Methan sowie Sauerstoff und Methan im Phanerozoikum untersucht. Es handelt sich dabei um eine Epoche, die auch als „Zeitalter des sichtbaren Lebens“ bezeichnet wird.

Während dieser Zeit unterlag der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre erheblichen Schwankungen. Diese Veränderungen hätten sich in dem Sonnenlicht widergespiegelt, das die Erdatmosphäre durchdringt und ins Weltall gelangt. Dadurch wäre die Biosignatur zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich stark ausgeprägt gewesen. Besonders in den geologischen Epochen des Perms, der Trias, des Juras und der Kreidezeit, so die Forscher, wären Hinweise auf komplexe Lebensformen leicht erkennbar gewesen.

Zeitalter der Dinosaurier

Die Studie zeigt somit, dass die Existenz komplexen Lebens auf der Erde, insbesondere während der Herrschaft der Dinosaurier, vermutlich sogar von außerhalb unseres Sonnensystems erkennbar gewesen wäre.

Auch auf anderen Planeten mit intelligenten Leben könnten sich die Biosignaturen über Millionen von Jahren deutlich verändert haben. Die neuen Erkenntnisse könnten demnach bei der Suche nach Außerirdischen helfen, wenn man nicht nur die aktuelle Biosignatur der Erde als Vorbild nutzt, sondern einen weiteren Bereich von Biosignaturen analysiert.

Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, doi: 10.1093/mnrasl/slad147

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