Zunahme an Mondmissionen

NASA erarbeitet neue Zeitzone für den Mond

Robert Klatt

Mond erhält eine eigene Zeitzone )kcotS ebodAssuhleunam(Foto: © 

In den kommenden Jahrzehnten sind zahlreiche Mondmissionen geplant. Die NASA hat deshalb den Auftrag bekommen, eine neue koordinierte Mondzeit zu erarbeiten.

Washington D.C. (U.S.A.). In den kommenden Jahrzehnten möchten unterschiedliche Staaten auf den Mond zurückkehren und dort bemannte Stationen errichten. Unternehmen, darunter Interlune, das auf dem Mond Helium-3 abbauen möchte, planen zudem die wirtschaftliche Nutzung des Erdtrabanten. Anlässlich dieser Entwicklungen hat Kanada kürzlich seine Gesetze auf den Mond ausgeweitet, um dort eventuell geschehene Straftaten ahnden zu können. 

Nun hat die US-Regierung die National Aeronautics and Space Administration (NASA) angewiesen, einen Zeitstandard für den Mond festzulegen. Die Raumfahrtbehörde soll laut dem Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik (OSTP) des Präsidialamts bis Ende 2026 die koordinierte Mondzeit (Coordinated Lunar Time, LTC) ausarbeiten. In Zukunft soll die LTC bei Mondmissionen, Raumschiffen und Mondsatelliten eine präzise Zeitmessung bereitstellen.

Langsamere Zeit auf dem Mond

Laut dem Schreiben der OSTP-Chefin Arati Prabhakar an die NASA ist ein Tag auf dem Mond im Durchschnitt 58,7 Mikrosekunden langsamer als ein Tag auf der Erde. Es gibt zudem weitere Schwankungen, die die Abweichungen der Mondzeit von der Erdenzeiten beeinflussen. Die Abweichungen können unter anderem dazu führen, dass Datenübertragung von Satelliten im Mondorbit zur Erde gestört werden oder sich kommenden Astronauten auf dem Mond schlechter mit dem Bodenpersonal abstimmen können.

„Stellen Sie sich vor, die Welt würde ihre Uhren nicht auf dieselbe Zeit ausrichten.“

Wissenschaftler gehen davon aus, dass auf dem Mond Atomuhren installiert werden müssen, um die LTC langfristig messen zu können. Obwohl die NASA den neuen Zeitstandard allein erarbeitet, soll dieser nach seiner Entwicklung allen Raumfahrtnationen zugutekommen. In dem Schreiben der OSTP an die NASA wird zudem erklärt, dass internationale Verträge für die Einführung der Mondzeit sehr wahrscheinlich erforderlich sind.

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