Robert Klatt
Lahore leidet unter extremer Luftverschmutzung. Die Regierung hat deshalb Wolken geimpft, um künstlichen Regen zu erzeugen, der den Smog reduzieren soll.
Lahore (Pakistan). Lahore in Pakistan ist mit über 13 Millionen Einwohner eine der größten Metropolregionen der Welt. Laut dem Luftqualitätsindex des Umweltunternehmens IQAir ist Lahore seit langem eine der Großstädte mit der höchsten Luftverschmutzung. Verantwortlich sind dafür laut den pakistanischen Behörden vor allem die Industrie, die Müllverbrennung und der dichte Verkehr.
Weil der Smog in den letzten Wochen noch stärker war als üblich, hat die Provinzregierung unterschiedliche Maßnahmen, darunter unter anderem Schulschließungen, beschlossen. Wie Mohsin Naqvi, der Oberste Minister der Provinz Punjab, berichtet, wurde in Lahore zudem erstmals ein Experiment mit künstlichem Regen durchgeführt.
„Wir beobachten die Auswirkungen des künstlichen Regens.“
Das Experiment wurde laut Naqvi durch die Unterstützung der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) realisiert. Experten des Landes befinden sich dazu bereits seit zwei Wochen in der Großstadt im Osten von Pakistan.
Der künstliche Regen wurde mit einem Verfahren, das in der Forschung als sogenanntes „Wolkenimpfen“ bekannt ist, erzeugt. Zur Einleitung des künstlichen Regens wird hierbei Silberjodid, ein gelbliches Salz, in Kombination mit Aceton in Wolken freigesetzt, um die Entstehung von Regentropfen zu fördern. Der Niederschlag soll dann den hartnäckigen Smog reduzieren. Resultate des Experiments haben bisher weder Pakistan noch die VAE veröffentlicht.
Inzwischen haben die Behörden im benachbarten Iran in zahlreichen Regionen des Landes vor intensiver Luftverschmutzung gewarnt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet, sind neben der Hauptstadt Teheran auch weitere bedeutende Städte wie Isfahan, Ahwas und Maschhad vom Smog betroffen.