Robert Klatt
In Deutschland werden erstmals Scan-Autos gegen Falschparker erprobt. Das System ist deutlich effizienter als die Kontrolle zu Fuß oder per Fahrrad und soll Behinderungen für Fußgänger, Radfahrer und Busse schneller beseitigen.
Stuttgart (Deutschland). In Deutschland werden parkende Autos bisher vor allem durch Mitarbeiter der Ordnungsämter (OA) kontrolliert, die zu Fuß, per Fahrrad oder per Auto unterwegs sind. In anderen Ländern, darunter Frankreich und die Niederlande, werden hingegen bereits seit Längerem sogenannte Scan-Autos verwendet, die im Vorbeifahren automatisch Falschparker erkennen. Dadurch können die Mitarbeiter deutlich mehr Autos pro Stunde kontrollieren und die Kosten der Parkraumüberwachung sind deutlich gesunken.
In Baden-Württemberg (BW) ist der Einsatz von Scan-Autos gegen Falschparker seit März 2025 ebenfalls gesetzlich erlaubt. Nun hat ein Test im Umfeld der Uni Hohenheim begonnen, bei dem Autos mit Kameras auf dem Dach im Vorbeifahren die parkenden Autos überprüfen. Das System zeichnet dazu die Kennzeichen der parkenden Autos auf und gleicht anschließend ab, ob die Autos die erforderliche Parkberechtigung besitzen. Das System funktioniert bisher also nur in Straßen mit Anwohnerparkausweisen und bei Parkscheinautomaten, die beim Kaufen des Parkscheins das Kennzeichen des Autos abfragen.
Neben der Überwachung von kostenpflichtigen Parkplätzen kann das System laut dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg auch erkennen, ob Autos illegal auf Radwegen, Busspuren und Co. parken.
„Gehwege, Rad- und Busspuren, Kreuzungsbereiche und Überwege können besser und effizienter freigehalten werden.“
Der größte Vorteil der neuen Scan-Autos liegt laut des Verkehrsministeriums in ihrer hohen Effizienz.
„Eine Person kann mit einem Scan-Fahrzeug bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde kontrollieren, während es zu Fuß nur etwa 50 Fahrzeuge sind.“
Die Scan-Autos sollen dabei helfen, Falschparker schneller zu identifizieren und gegebenenfalls abzuschleppen, damit Busse, Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr weniger behindert und gefährdet werden.