Smartphones und Co.

Kristallines Material ermöglicht selbstheilende Displays

Robert Klatt

Smartphone mit Displayschaden )moc.yabaxipovalG(Foto: © 

Kaputte Displays könnten sich dank eines kristallinen Materials dank einer elektrostatisch angetriebenem, präzisen Rekombination bald selbst heilen. 

Mohanpur (Indien). Selbstheilende Materialien gab es bisher vor allem bei weichen Kunststoffen. Wissenschaftler des Indian Institute of Science Education and Research, Kolkata (IISER-K) haben laut eines Artikels des Telegraph India nun ein selbstheilendes kristallines Material entwickelt, das sich für harte Oberflächen wie ein Smartphone-Display eignet. „Unser selbstheilendes Material ist 10-mal härter als andere“, erklärt Projektleiter Chilla Malla Reddy gegenüber der Tageszeitung.

Wie in der Fachzeitschrift Science publiziert wurde, hat das Team um Reddy einen organischen Kristall mit spezieller Molekülstruktur synthetisiert, der piezoelektrische Eigenschaften besitzt. Das Material kann also mechanische Energie in elektrische Energie umwandeln und umgekehrt.

Rekombination bei Brüchen

Die einzelnen Kristalle sind ein bis zwei Millimeter lang und 0,1 Millimeter bis 0,2 Millimeter dick. Zerbricht einer dieser Kristalle, entstehen durch den Druck elektrische Ladungen an den Bruchflächen. Dies löst „eine elektrostatisch angetriebene, präzise Rekombination der Stücke“ aus, die das Material heilt.

Nutzung in Alltagsgegenständen

In der Forschung und Industrie werden piezoelektrische Materialien häufig in Gegenständen verwendet, die großer Belastung ausgesetzt sind und zerbrechen könnten. Das neue Material könnte laut Bhanu Bhushan Khatua aber auch in Alltagsgegenständen verbaut werden. „Ein solches Material könnte für Smartphone-Bildschirme verwendet werden, die sich selbst reparieren, wenn sie herunterfallen und brechen“, erklärt Khatua. Noch ist allerdings unklar, wann das Material für den industriellen Einsatz bereit ist. Die Entwickler halten in Einsatz in mobilen Geräten in den kommenden Jahren aber für sehr wahrscheinlich.

Science, doi: 10.1126/science.abg3886

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