Automatische Überwachung

Hamburg will Falschparker mit Kameraautos erfassen

Robert Klatt

Scan Car sucht Falschparker )sigE(Foto: © 

In Hamburg sollen schon bald Kameraautos automatisch Falschparker, etwa auf dem Bürgersteig oder in zweiter Reihe, erfassen. Die Autos sollen auch erkennen, ob ein Fahrzeug berechtigt oder unberechtigt in Gebieten mit Parkraumbewirtschaftung besteht.

Hamburg (Deutschland). Eine Studie der Hochschule München (HM) zeigte kürzlich, dass sich das Falschparken in Deutschland oft lohnt, weil die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden sehr gering ist. Auch in Hamburg gehört Falschparken angesichts des knappen Parkplätze zum Alltag. Aktuell wird die Parkraumbewirtschaftung von etwa 140 Beschäftigten des Landesbetriebs Verkehr zu Fuß kontrolliert. Schon bald soll deren Arbeit durch Kameraautos erleichtert werden.

Laut Berichten der Hamburger Morgenpost und des Norddeutschen Rundfunks (NDR) möchte die hamburgische Behörde für Verkehr und Mobilitätswende bereits 2024 die sogenannten Scan Cars des französischen Unternehmens Egis einsetzen.

Automatische Kameraüberwachung

Die Scan Cars verfügen über einen Kamera, die automatisch Falschparker, etwa auf dem Bürgersteig oder in zweiter Reihe, erfassen kann. Zudem kann das Überwachungssystem erkennen, ob Autos in Gebieten mit Parkraumbewirtschaftung berechtigt oder unberechtigt abgestellt sind. Möglich ist dies über einen Abgleich mit einer Datenbank, die die Anwohnerparkberechtigungen enthält.

Scan Cars in Amsterdam und Paris

Sascha Ruja, der Geschäftsführer von Egis, hat auf dem Verkehrstag in Hamburg kürzlich Erfahrungen aus Projekten, die in den Metropolen Paris und Amsterdam umgesetzt wurden, präsentiert. Seit 2018 betreibt Egis in Paris ein Überwachungssystem, das sowohl mehrere motorisierte Kamera-Einheiten als auch 17 Fahrzeuge mit Kameraausstattung umfasst. Die implementierten Maßnahmen haben bereits zu einer messbaren Verbesserung der Verkehrssituation beigetragen.

„Erstmal wurden die Einnahmen signifikant erhöht, das war sehr vorteilhaft für die Stadt. Zweitens gab es lange Zeit keine freien Parkplätze", erzählte Ruja. "Durch die Einführung der Kontrolle hat man wieder zehn Prozent mehr Parkraum gehabt. Und wir haben es geschafft, den Verkehr insgesamt zu reduzieren.“

Gesetzesänderung in Deutschland nötig

Für die Nutzunh solcher Scan-Fahrzeuge in der Bundesrepublik Deutschland ist eine gesetzliche Grundlage auf Bundesebene erforderlich. Die Verkehrsbehörde Hamburg hat im vorausgegangenen Jahr einen legislativen Vorschlag eingereicht, der von den Landesverkehrsministerien positiv aufgenommen wurde. Laut Dennis Krämer hofft die Behörde darauf, die Scan Cars bald einsetzen zu dürfen.

„Wir hoffen, dass wir die entsprechende gesetzliche Grundlage, um die Fahrzeuge fahren zu lassen, im ersten Halbjahr 2024 in Hamburg haben.“

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