Autos auf Busspuren

Großstadt erprobt KI-Kameras gegen Falschparker

 Robert Klatt

KI-Kamera erkennt automatisch Falschparker )IA nedyaH(Foto: © 

Falschparker auf Busspuren und Bushaltestellen sind in vielen Städten ein großes Problem. Nun wird eine KI-Kamera erprobt, die diese Parkverstöße automatisch erkennen soll.

Barcelona (Spanien). Das Verkehrsunternehmen ESWE Verkehr hat in seinen Bussen kürzlich Frontkameras installiert, mit denen die Busfahrer Parkverstöße auf Busspuren per Knopfdruck dokumentieren können. Die Technik erstellt Fotos mit Standort- und Zeitangaben, die anschließend ein Mitarbeiter des Unternehmens manuell prüft und an die zuständige Behörde übermittelt, damit diese ein Bußgeld verhängen kann.

Barcelona erprobt nun ein ähnliches System, das anstatt der manuellen Meldung auf eine Kamera in Kombination mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) setzt. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde das System von Hayden AI an den Elektrobussen der Linien H12 und D20 installiert. Die Busse der beiden Linien suchen automatisiert nach Fahrzeugen, die Busspuren oder Bushaltestellen blockieren.

„Busspuren sollen den öffentlichen Verkehr am Laufen halten. Wenn Autos diese Spuren illegal nutzen, wird der ganze Zweck zunichtegemacht.“

Keine automatischen Bußgelder

Im aktuellen Stadium des Pilotprojekts erfassen die Kameras noch keine Kennzeichen und Fahrer, sondern nur die illegal abgestellten Autos. Es soll so dokumentiert werden, an welchen Orten das Problem am häufigsten auftritt. Im Mai 2025 wurden insgesamt etwa 2.500 Fälle dokumentiert, die anschließend durch Mitarbeiter der örtlichen Verkehrsbetriebe kontrolliert wurden. Wenn das neue System in Barcelona eine akzeptable Fehlerquote hat, soll es in Zukunft Falschparker automatisch bestrafen.

Barcelona hat den vorsichtigen Ansatz gewählt, weil bei einem ähnlichen Test in New York durch eine nicht ausgereifte KI tausende grundlose Strafzettel ausgesprochen wurden. Insgesamt hat die KI in New York in drei Monaten etwa 300.000 Verstöße erfasst, für die Strafzettel in Höhe von 21 Millionen US-Dollar verschickt wurden.

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