Robert Klatt
Elektroautos haben bei extremer Kälte seltener Startschwierigkeiten als Verbrenner und schneiden in der Pannenstatistik besser ab.
Oslo (Norwegen). In Norwegen hat etwa ein Viertel der zugelassenen Autos einen elektrischen Antrieb. Viking, ein norwegischer Pannendienst, der mit dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC) vergleichbar ist, hat kürzlich untersucht, ob Elektroautos oder Autos mit Verbrennungsmotor im Winter bei extremer Kälte öfter Startschwierigkeiten haben. Als Datenbasis hat das Unternehmen die etwa 34.000 Pannenhilfeanfragen genutzt, die in den ersten neun Tagen des Jahres 2024 eingegangen sind.
Laut der Analyse von Viking entfielen im Untersuchungszeitraum lediglich 13 Prozent der gemeldeten Startprobleme auf Elektrofahrzeuge, obwohl sie einen Anteil von 23 Prozent an den gesamten Fahrzeugen haben. Die übrigen 87 Prozent der Startschwierigkeiten entfallen auf Autos mit fossilem Antrieb, die einen Anteil von 77 Prozent an den gesamten Fahrzeugen haben. Elektroautos fallen bei Kälte also nur etwa halb so häufig aus wie Verbrenner.
Elektroautos schneiden laut den Daten von Viking auch in der allgemeinen Pannenstatistik deutlich besser ab als Verbrenner. Sie haben lediglich einen Anteil von 21 Prozent, obwohl in Norwegen 23 Prozent aller Autos einen Elektroantrieb haben. Bei der Interpretation der Daten sollen aber beachtet werden, dass Elektroautos im Mittel deutlich jünger sind als Verbrenner.
Insgesamt zeigt die Pannenstatistik aus Norwegen deutlich, dass Elektroautos auch bei extremer Kälte im Winter zuverlässig funktionieren. Weitere Quellen aus Skandinavien deuten aber darauf hin, dass die niedrigen Temperaturen oft zu Problemen an den Ladesäulen führen. Überdies sind die Reichweitenverluste von Elektroautos im Winter laut einer Studie des Unternehmens Recurrent oft groß. Je nach Modell sinkt die Reichweite bei Temperaturen zwischen minus 1 und minus 6 Grad Celsius im Vergleich zu 21 Grad Celsius um bis zu 30 Prozent.
