Initiative der EU

Deutschland soll Exaflops-Supercomputer erhalten

Robert Klatt

European High Performance Computing Joint Undertaking )ue.aporue.uj-cphorue(Foto: © 

Die Europäische Union fördert den Bau von Supercomputern mit sieben Milliarden Euro. Deutschland soll ebenfalls einen Exaflops-EuroHPC-Supercomputer erhalten.

Berlin (Deutschland). Die hohe Rechenleistung von Supercomputern ist in vielen Bereichen der Forschung inzwischen essenziell. China hat den Bau des ersten Exaflop-Supercomputer der Welt Tianhe-3 deshalb bereits 2017 begonnen. Laut der kürzlich vom Rat der Europäischen Union verabschiedeten Verordnung zur Gründung der Initiative EuroHPC (European High Performance Computing Joint Undertaking) soll nun auch Deutschland einen Exaflops-Supercomputer erhalten.

„Die Spitzenforschung in Deutschland und Europa braucht leistungsfähige Rechner, um exzellente Wissenschaft und Innovationen möglich zu machen“, erklärt Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einer Pressemitteilung.

Mehrere Supercomputer für die Europäische Union

Die Initiative für europäisches Hochleistungsrechnen soll in den kommenden Jahren mehrere Supercomputer in der EU installieren, die den Systemen in den U.S.A. und China ebenbürtig sein sollen. Finanziert wird dies durch Mittel aus EU-Programmen wie Horizont Europa, Digitales Europa und der Fazilität Connecting Europe. Insgesamt werden knapp sieben Milliarden Euro im Rahmen des mehrjährigen Finanzierungsplans von 2021 bis 2027 investiert.

Bewerbung um Exaflops-EuroHPC-Supercomputer

Derzeit können sich Standorte der einzelnen Mitgliedsländer für einen der geplanten Exaflops-EuroHPC-Supercomputer bewerben. In Deutschland macht dies das Gauss Centre for Supercomputing (GCS), das das HLRS (High Performance Computing Center Stuttgart), das JSC (Jülich Supercomputing Centre) und das LRZ (Leibniz Supercomputing Centre) betreibt.

Der aktuelle Hawk Supercomputer in Stuttgart verfügt über eine Leistung von 25 Petaflops, Juwels Booster Module in Jülich über 71 Petaflops und der SuperMuc-NG in Garching bei München über 27 Petaflops. Dies ist im Vergleich zu US-amerikanischen Supercomputern eine relativ geringe Leistung. Der Summit verfügt beispielsweise über 201 Petaflops, der Sierra schafft 127 Petaflops und der Perlmutter 90 Petaflops. Außerdem baut die U.S.A. derzeit die beiden Exaflops-Systeme El Capitan und Frontier, die zeitnah ihren Betrieb aufnehmen sollen. Deutschland möchte seinen Exascale-Supercomputer bis 2024 am Laufen haben.

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