Robert Klatt
In China hat ein Magnetschwebezug eines staatlichen Rüstungskonzerns einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Ein großes Netz aus Magnetschwebezügen soll in Zukunft Inlandsflüge ersetzen.
Datong (China). Die China Aerospace Science and Industry Corporation (Casic), ein staatlicher Rüstungskonzern, der vor allem Kurzstreckenraketen baut, hat im November 2023 in der Stadt Datong in der nordchinesischen Provinz Shanxi eine rund zwei Kilometer lange Röhre errichtet, in der ein weitgehendes Vakuum existiert. In der Vakuumröhre erprobt das Unternehmen seinen Magnetschwebezug.
Laut einem Bericht der South China Morning Post (SCMP) hat Casic dabei kürzlich einen neuen Geschwindigkeitsrekord erreicht. Wie schnell der Magnetschwebezug dabei war, hat Casic nicht mitgeteilt. Es ist lediglich bekannt, dass der Magnetschwebezug seinen alten Rekord von 623 km/h, der nicht im Vakuum, sondern unter normalen atmosphärischen Bedingungen erreicht wurde, deutlich übertroffen hat.
Das eigentliche Ziel des Testlaufs war laut Casic nicht die Erzielung einer möglichst höhen Geschwindigkeit, sondern die Erprobung von Technologien. In Zukunft soll der sogenannte T-Flight Magnetschwebezug in seinen Röhren, in denen nahezu kein Luftwiderstand und somit auch keine Reibung existiert, Geschwindigkeiten von 1.000 km/h erreichen.
In den kommenden Jahren möchte China ein großes Netz für Magnetschwebezüge errichten. Diese sollen Inlandsflüge ersetzen. Außerdem nutzt das Land konventionelle Hochgeschwindigkeitszüge, die im Regelbetrieb ab dem kommenden Jahr mit einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 400 km/h fahren sollen. In einem Test erreichte der in China entwickelte Hochgeschwindigkeitszug CR450 eine Geschwindigkeit von 453 km/h und setzte damit den aktuellen Geschwindigkeitsrekord für konventionelle Schienenfahrzeuge.
