Robert Klatt
Brennende Elektroautos sind für die Feuerwehr eine große Herausforderung. Das Vetter E-Vehicle Isolation System (EIS), ein Löschsack für Elektroautos, vereinfacht die Brandbekämpfung nun deutlich.
Zülpich (Deutschland). Elektroautos entzünden sich nach der initialen Brandbekämpfung oft erneut. Bisher hat die Feuerwehr die Autos deshalb meistens in einen Wassercontainer übersetzt. Diese Methode ist jedoch zeitaufwändig und teuer, weil die Container bereitstehen müssen und die Elektroautos oft lange in ihnen gelagert werden müssen.
Leo Steinhauser, ein Kommandant der Feuerwehr Dettingen an der Iller, hat als Alternative zu den Wassercontainern einen Löschsack für Elektroautos entwickelt. Wenn ein Elektroauto nach der Brandbekämpfung eine Temperatur von maximal 70 Grad Celsius hat, kann es in den Löschsack verfrachtet werden. Um das Auto komplett einzupacken, wird es dazu mit einem Luftkissen angehoben.
Das sogenannte Vetter E-Vehicle Isolation System (EIS) ist 500 x 250 x 120 cm groß und 46 kg schwer. Der Löschsack wird am Elektroauto mit Gurten befestigt und anschließend mit Löschwasser gefüllt. Durch die Kühlung wird verhindert, dass das Elektroauto erneut anfängt zu brennen.
Dank des kompakten Aufbaus ist der Löschsack deutlich günstiger als die bisher verwendeten Wassercontainer. Außerdem kann er leichter transportiert werden und benötigt wesentlich weniger Wasser. Feuerwehren können den Löschsack bereits bei der Vetter GmbH für rund 6.000 Euro bestellen.
Wie oft der Löschsack tatsächlich zum Einsatz kommen wird, ist fraglich. Eine Studie des Versicherungsdienstleisters AutoInsuranceEZ auf Basis von Daten des US-Verkehrsbehörden National Transportation Safety Board (NTSB) und National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) zeigte kürzlich, dass Elektroautos deutlich seltener brennen als Verbrenner und Hybride.
