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Eine Studie zeigt, wie hoch die Kosten für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem 700 bis 850 m² großen Grundstück in Deutschland sind.
Bönningstedt (Deutschland). In Deutschland ist laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) der Baupreisindex für Wohngebäude von 2010 bis 2022 um knapp ein Drittel (29 %) gestiegen. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt, dass die ohnehin schon hohen Baupreise bis 2024 weiter steigen. Realistisch ist laut der Prognose eine der Baukosten von rund 20 Prozent. Doch wie viel kostet ein Einfamilienhaus in Deutschland eigentlich?
Eine Übersicht auf diese Frage liefert eine Umfrage von ploetzlichbauherr.de und pocasio.com aus dem November 2022, an der 384 Bauherren aus ganz Deutschland teilgenommen haben. Analysiert wurden Bauprojekte, die zwischen 2010 und dem Frühjahr 2022 durchgeführt wurden.
Laut den Umfrageteilnehmern lagen die Baukosten im bundesweiten Durchschnitt bei einem Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem 700 bis 850 m² großen Grundstück bei 320.000 bis 360.000 Euro. Es handelt sich dabei laut den Autoren um große Richtwerte, die sich je nach Region stark unterscheiden können. Kosten für die Innenausstattung sind in den 320.000 bis 360.000 Euro noch nicht enthalten. Besonders bei einer exklusiven Ausstattung, etwa mit einer teuren Küche und hochwertigen Badezimmern, ist also noch mit deutlich höheren Baukosten zu rechnen.
Die Antworten der Bauherren zeigen zudem, dass das geplante Budget oft überschritten wird. Besonders häufig ist dies bei Erdarbeiten (49,96 %), Außenanlagen (46,09 %) und der Elektrik (29,43 %) der Fall. Oft sind dafür unvorhersehbare Probleme, wie etwa Gestein, das beim Erdaushub viel Zeit und Geld kostet, aber auch eine schlechte Planung, wie vergessene Steckdosen und Lichtschalter, verantwortlich.
Wie eine Studie der Immobilienvermittler von LBS und Sparkasse zeigt, unterscheiden sich die Quadratmeterpreise in Deutschland je nach Region stark voneinander. Am niedrigsten sind die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Baugrundstücke in den Bundesländern Sachsen-Anhalt (46,28 Euro), Thüringen (58,14 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (64 Euro), am höchsten in Hamburg (396,83 Euro), Berlin (387,04 Euro) und Bayern (249,69 Euro).
Es wird somit deutlich, dass sich die Baukosten je nach Region stark unterscheiden und dass in vielen Regionen das Baugrundstück der mit Abstand größte Kostenfaktor ist.
Neben den Grundstückspreisen haben die Studienautoren um Malene und Christian Schröder auch die Baukosten für ein Einfamilienhaus ohne Grundstück analysiert.
Laut der Umfrage von ploetzlichbauherr.de und pocasio.com fallen zudem Kosten Planung an. Die Kosten für einen Architekten liegen bei einem individuellen Einfamilienhaus bei etwa 12 bis 15 Prozent der Gesamtkosten des Projekts, inklusive Grundstückskosten und Baunebenkosten. Die Bauüberwachung verursacht Kosten in Höhe von 0,5 bis 2,5 Prozent der gesamten Bausumme.
Bauherren müssen neben den Kosten für das Grundstück, Baumaterial und die Handwerker überdies zahlreiche Baunebenkosten und Grundstückserschließungskosten bezahlen:
Die durchschnittlichen Gesamtkosten lagen laut der Umfrage bei 2.498 Euro pro Quadratmeter.