Robert Klatt
In Deutschland werden die Haushaltsstrompreise oft als zu hoch kritisiert. Eine Analyse zeigt nun, wie hoch die Stromkosten im globalen Vergleich wirklich sind.
Heidelberg (Deutschland). In Deutschland sind viele Menschen der Ansicht, dass die Stromkosten zu hoch sind. Der Energiedienst Global Petrol Prices und das Vergleichsportal Verivox haben nun eine Analyse publiziert, die zeigt, wie hoch die Strompreise in Deutschland im globalen Vergleich sind. Laut der Analyse kostet eine Kilowattstunde (kWh) im internationalen Durchschnitt 15 Cent. In Deutschland lagen die Stromkosten im bundesweiten Durchschnitt im ersten Quartal 2025 bei 38 Cent.
Die Bundesrepublik hat damit die fünf höchsten Haushaltsstrompreise der Welt. Noch teuer ist Strom nur im britischen Überseegebiet Bermuda (42 Cent pro kWh), in Dänemark (40,6 Cent pro kWh), in Irland (39,4 Cent pro kWh) und in Belgien (38,2 Cent pro kWh). Am günstigsten ist eine kWh Strom in Kuba (0,6 Cent), Äthiopien (0,6 Cent), Sudan (0,5 Cent) und dem Iran (0,4 Cent).
Laut dem Analysten sind die Strompreise jedoch kaum aussagekräftig, weil die Haushalte in den einzelnen Staaten starke Unterschiede bei der durchschnittlichen Kaufkraft haben. Berücksichtigt man auch die Kaufkraft, liegt Deutschland im globalen Ranking der höchsten Strompreise auf der 22 von 143 Positionen. Am teuersten ist Strom unter Berücksichtigung der Kaufkraft in Sierra Leone und Kenia, also Ländern mit einer sehr geringen durchschnittlichen Kaufkraft.
In Deutschland sind vor allem die Netzentgelte, Steuern und Umlagen für den hohen Strompreis verantwortlich. Außerdem setzen oft Gaskraftwerke, die einspringen müssen, wenn erneuerbare Energien nicht ausreichend Strom produzieren, im Stromgroßhandel den Strompreis. Die hohen Gaspreise und die steigenden CO₂-Kosten haben in Deutschland also einen großen Einfluss auf den Strompreis.
