Inflation und Co.

Kompetenzfrage: Deutsche zweifeln an allen Parteien

Robert Klatt

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Ein Großteil der Deutschen zweifelt an allen Parteien und ist überzeugt, dass weder die Regierung noch die Opposition die Krisen des Landes bewältigen können.

Berlin (Deutschland). Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass das Vertrauen in die Demokratie trotz der Vielzahl an Krisen, darunter Covid-19, den Ukrainekrieg und die hohe Inflation, in Deutschland leicht gestiegen ist. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL/ntv zeigt nun, dass die Mehrheit der Deutschen alle Parteien für inkompetent hält. Über die Hälfte der Deutschen (57 %) ist demnach überzeugt, dass weder die Regierungs- noch die Oppositionsparteien die Krisen des Landes bewältigen können.

Laut der aktuellen Umfrage erachten die Deutschen die Unionsparteien am ehesten als politisch kompetent. Dieser Ansicht waren immerhin 12 Prozent der Befragten. Das Vertrauen in die SPD (10 %) sowie die Grünen (8 %) und die AfD (8 %) sind noch geringer. Am niedrigsten ist die politische Kompetenz laut den Umfrageteilnehmern bei der FDP. Lediglich ein minimaler Anteil (3 %) traut der Partei zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können. Im Vergleich zur letzten Woche haben sich die Zahlen kaum verändert. Dies ist ein Indikator dafür, dass die Skepsis der Wähler gegenüber allen Parteien beständig bleibt.

Kein Vertrauen in Scholz und Merz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erzielt in der Umfrage keine guten Ergebnisse. Über zwei Drittel (68 %) der Befragten drückten aus, dass sie geringes oder gar kein Vertrauen in den Kanzler haben. Wie zu erwarten, äußerten 99 Prozent der AfD-Anhänger ihre Missbilligung gegenüber Scholz. Doch auch innerhalb der FDP, dem Koalitionspartner, sprachen 89 Prozent der Anhänger aus, dass sie Scholz gegenüber wenig oder kein Vertrauen haben.

Obwohl die CDU in der Umfrage relativ gut abschnitt, zeigt sich eine deutliche Unzufriedenheit der Wähler mit der Arbeit von Parteichef Friedrich Merz als Fraktionsvorsitzender. 65 Prozent der Befragten äußerten sich kritisch über seine Rolle als Oppositionsführer. Erstaunlich ist, dass sogar 51 Prozent der Unionsanhänger, also eine knappe Mehrheit, mit der Leistung des 67-jährigen Parteivorsitzenden unzufrieden sind.

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