Robert Klatt
In Deutschland liegt das Medianvermögen der Haushalte bei 103.100 Euro. Mit einem Vermögen von 777.200 Euro gehört man zu den wohlhabendsten zehn Prozent.
Köln (Deutschland). Die Deutsche Bundesbank (BBk) erfasst im Rahmen der Studie „Private Haushalte und Ihre Finanzen“ regelmäßig die finanzielle Situation einer repräsentativen Stichprobe deutscher Haushalte. Nun hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis dieser Daten ermittelt, dass deutsche Haushalte im Mittel ein Medianvermögen von 103.100 Euro besitzen. Die Hälfte der privaten Haushalte in Deutschland besitzt also ein Vermögen von 103.100 Euro oder mehr. Haushalte mit einem Vermögen von über 777.200 Euro gehören laut dem IW in Deutschland zu den wohlhabendsten zehn Prozent.
Das sogenannte Haushaltsnettovermögen umfasst das Bruttovermögen abzüglich eventuell bestehender Verbindlichkeiten und beinhaltet Immobilien, Finanzvermögen, Wertgegenstände, Fahrzeuge und Betriebsvermögen. Laut den Ökonomen hat sich die Studie auf das Medianvermögen konzentriert, weil es weniger von stark abweichenden Werten beeinflusst wird als das arithmetische Mittel (Durchschnitt).
In Deutschland schwankt die Höhe des Nettomedianvermögens zwischen den Altersgruppen stark. Unter 35-Jährige haben ein Medianvermögen von 17.300 Euro. In der Altersgruppe von 35 bis 44 Jahren steigt das Vermögen deutlich auf 75.500 Euro. Noch höher liegt es bei den 45- bis 54-Jährigen mit 146.200 Euro. Den höchsten Wert erreicht das mediane Haushaltsvermögen bei den 55- bis 64-Jährigen mit 241.100 Euro. Danach nimmt es wieder leicht ab: Haushalte mit der ältesten Person im Alter von 65 bis 74 Jahren kommen im Median auf 193.300 Euro, bei den über 75-Jährigen sind es noch 172.500 Euro.
Laut dem IW ist das Wohnen im Eigenheim ein entscheidender Faktor für den Vermögensaufbau. Besonders deutlich zeigt sich dieser Zusammenhang beim Vergleich der Altersgruppen. Unter den unter 35-Jährigen besitzt weniger als jeder Zehnte Wohneigentum, während bei den 55- bis 64-Jährigen aus mehr als die Hälfte im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung lebt.
„Will der Staat den privaten Vermögensaufbau erleichtern, könnte er die Arbeitseinkommen entlasten. Wenn Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto behalten, eröffnet ihnen das zusätzliche Spielräume für die Vermögensbildung.“