Nio, Lynk & Co und BYD

Europa wird bis 2025 zum Autoimporteur

Robert Klatt

Chinesischer Autohersteller )kcotS ebodAnosej(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Die chinesischen Autohersteller Nio, Lynk & Co und BYD gewinnen vor allen bei günstigen Elektroautos immer mehr Marktanteile
  • In den kommenden Jahren wird Europa dadurch zum Autoexporteur zum Autoimporteur

Chinesische Autohersteller wie Nio, Lynk & Co und BYD gewinnen bei Elektroautos immer höhere Marktanteile. In den kommenden Jahren wird Europa durch vom Autoexporteur zum Autoimporteur.

Frankfurt am Main (Deutschland). In Europa und vor allem in Deutschland war die Autoindustrie jahrzehntelang ein Schlüsselfaktor für den Wohlstand. Eine Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt nun, dass der Kontinent bis 2025 mehr Autos importieren als exportieren wird. Verantwortlich ist dafür primär die starke Konkurrenz durch Autohersteller aus China, darunter Nio, Lynk & Co und BYD, die bei Elektroautos zunehmend Marktanteile gewinnen.

„China wird zum E-Auto-Exporteur. Während chinesische Hersteller immer mehr BEVs in Europa verkaufen, verlagern sowohl europäische als auch amerikanische Hersteller ihre BEV-Produktion zunehmend nach China.“

2021 haben europäische Autobauer 35.000 Elektroautos aus China nach Europa exportiert. 2022 werden es etwa 66.000 Elektroautos sein. Laut der Prognose von PwC werden bereits 2025 800.000 Elektroautos aus China in Europa verkauft werden, darunter 330.000 Autos europäischer Hersteller, die in chinesischen Werken gefertigt werden.

Deutlicher Importüberschuss in Europa

Diese Entwicklung führt laut PwC dazu, dass Europa in den kommenden Jahren mehr Autos importiert als exportiert. 2015 hatte Europa noch einen Exportüberschuss von 1,7 Millionen Autos.

„Diese Entwicklung führt dazu, dass Europa 2025 bereits einen Importüberschuss von mehr als 221.000 Fahrzeugen (Verbrenner und Elektroautos) erreichen könnte.“

Laut Jörn Neuhausen, Leiter Elektromobilität bei PwC Strategy& Deutschland gerät der Automobilstandort Europa aber nicht nur durch die chinesischen Unternehmen, sondern noch weitere Probleme zunehmend unter Druck.

„Neben den gestörten Lieferketten machen den Herstellern in Europa vor allem die gestiegenen Energiepreise zu schaffen.“

E-Autos aus Europa kaum konkurrenzfähig

Aufgrund der Lieferprobleme setzen die europäischen Hersteller vor allem auf hochpreisige Elektroautos der oberen Mittelklasse und Luxusklasse.

„Als Ergebnis sehen wir, dass es kein europäisches Modell in die Top 5 der meistverkauften E-Autos weltweit schafft.“

Chinesische Hersteller haben hingegen auch günstige Elektromodelle mit aktueller Technik im Portfolio, die in Europa zunehmend beliebter werden.

„Obwohl diese in Europa bislang nur eine untergeordnete Rolle spielen, könnten sie 2030 etwa fünf Prozent des europäischen BEV-Marktanteils erobert haben.“

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