Zäune und Co.

Entwicklungen des Gartenmarktes in Deutschland

Robert Klatt

Garten eines Einfamilienhauses in Deutschland )kcotS ebodArednaxelA .J .U(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Der Trend zum Garten hält in Deutschland weiter an
  • 2021 konnte die Gartenbranche einen Gesamtumsatz von 20,8 Milliarden Euro erzielen

In Deutschland hält der Trend zum Garten an. Die Gartenbranche konnten mit Pflanzen, Zäunen aus Polen und Co. einen Gesamtumsatz von 20,8 Milliarden Euro erzielen.

Düsseldorf (Deutschland). In Deutschland hat die Gartenbranche laut dem aktuellen Jahresbericht 2022 (PDF) des Industrieverbands Garten (IVG) e.V. einen Gesamtumsatz von 20,8 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum Rekordjahr 2020 ist der Umsatz trotz der pessimistischen Prognosen somit nur um 0,5 Prozent statt der erwarteten 3 Prozent zurückgegangen. Laut den Analysten des IVG bestätigt dies den anhaltenden Trend zum Garten in der Bundesrepublik.

Laut der Publikation des IVG haben sich die Umsätze des Gartenfachhandels überdurchschnittlich gut entwickelt, weil dieser Vertriebsweg nicht von den Lockdowns betroffen war und seine Produkte ganzjährig anbieten konnten. Im ersten Quartal 2021 waren die Umsätze um 13,6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und im zweiten Quartal 2021 um 11,8 Prozent. Insgesamt lagen die Umsätze der beiden ersten Quartal 12,4 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.

Onlinehandel in der Gartenbranche

Auch der Onlinehandel mit Gartenprodukten konnte 2021 ein deutliches Umsatzplus erzielen. Im Mittel erzielten die E-Commerce-Abteilungen der stationären Händler und die reinen Onlinehändler in den ersten zehn Monaten des Jahres ein Umsatzplus von 11,8 Prozent. Laut Branchenexperten ist für diese positive Umsatzentwicklung primär der Lockdown verantwortlich, der dazu geführt hat, dass Verbraucher mehr im Internet einkaufen.

Außerdem erklären die Analysten des IVG, dass das Internet sich als Einkaufsort mehr und mehr bei Verbrauchern verankert hat. Inzwischen werden deshalb nicht mehr nur Standartprodukte online bestellt, sondern auch individuelle Produkte wie zum Beispiel ein Doppelstabmattenzaun aus Polen, den die Kunden über das Internet nach ihren Wünschen anpassen können.

Umsatzminus für Bau- und Heimwerkermärkte

Die gartenrelevanten Sortimentsbereiche der Bau- und Heimwerkermärkte schnitten im Vergleich zum Gartenfachhandel deutlich schlechter ab. In manchen Bundesländern waren diese Geschäfte noch bis in den April 2021 von Lockdowns betroffen. Der Umsatz mit den Gartenartikeln ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deshalb um 7 Prozent gesunken. Auch die Gartenabteilungen der Möbelhändler verzeichneten 2021 ein Umsatzminus von 11 Prozent gegenüber den herausragenden Ergebnissen des Vorjahres.

Lockdowns haben Gartenbranche getroffen

Die Daten des IVG zeigen somit zusammenfassend, dass 2021 die Umsätze bei Vertriebskanälen gesunken sind, die entweder stark von den Lockdowns betroffen waren oder die im Vorjahr durch die besonders Situation starke Zugewinne erzielt haben.

Die Distributionslandschaft im Gartenbereich wurde auch 2021 von den Bau- und Heimwerkermärkten und dem Gartenfachhandel (Fachgartencenter & Gärtnereien/Blumenfachhandel) sowie den Garten. und Landschaftsbau dominiert. Gemeinsam kamen diese auf einen Marktanteil von 63,8 Prozent. Dies sind 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die Bau- und Heimwerkermärkte hohe Umsatzeinbußen verzeichnen mussten.

Entwicklung der Verbraucher- und Einzelhandelspreise

Neben der Umsatzentwicklung der unterschiedlichen Vertriebskanäle hat Jahresbericht 2022 des IVG auch die Entwicklung der Verbraucher- und Einzelhandelspreise untersucht. Die Einzelhandels- und Verbraucherpreise sind demnach bis zum November 2021 kumuliert um 2,9 Prozent gestiegen. Unter Berücksichtigung der temporären Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 ist das Preisniveau für Gartenprodukte somit deutlich stärker gestiegen als in den Jahren 2016 bis 2020.

Daten des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Mordor Intelligence belegen, dass bei Teilen des Gartensortiments die Preise noch deutlich mehr gestiegen sind. Betroffen davon waren etwa Metallzäune und Metalltore, deren Preise in Deutschland innerhalb eines Jahres um bis zu 20 Prozent gestiegen sind. Laut Branchenexperten entscheiden sich immer mehr Verbraucher und Unternehmen deshalb dazu, Zäune aus Polen zu bestellen. Im Mittel liegt das Einsparpotenzial dabei inklusive der Lieferung und der Montage im Vergleich zum Preisniveau in Deutschland bei etwa 25 Prozent.

Gartenmarkt kaum von Covid-19 betroffen

Die Analyse zeigt zusammenfassend, dass die Umsatzzahlen der Gartenbranche in Deutschland im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie nur minimal gesunken sind. Laut den Autoren belegt diese Entwicklung die hohe Relevanz des Themas Garten bei den Verbrauchern. In Anbetracht der positiven Einstellungen ist davon auszugehen, dass die positive Entwicklung des Marktes auch in den kommenden Jahren anhalten wird und dass die Umsatzzahlen mittel- und langfristig auf einem hohen Niveau bleiben.

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