Robert Klatt
Das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte ist stark gestiegen und hat ein neues Rekordhoch erreicht. 2025/26 werden die privaten Geldvermögen wahrscheinlich langsamer wachsen.
Frankfurt am Main (Deutschland). Die DZ Bank untersucht jährlich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland. Laut der aktuellen Analyse haben die Geldvermögen im vergangenen Jahr deutlich zugenommen (+ 7,4 %) und lagen bei insgesamt 9,4 Billionen Euro. Neben Bargeld und Bankguthaben umfassen diese auch Aktien und andere Wertpapiere sowie Versicherungsansprüche.
Laut den Ökonomen der Bank sind die Geldvermögen vor allem durch die hohe Sparquote (11,3 %) stark gestiegen. Hauptverantwortlich für die hohe Sparquote war die anhaltende Verunsicherung bei vielen Verbrauchern, die unter anderem auf drohende Arbeitsplatzverluste in Deutschland, Zollankündigungen der U.S.A. und die Neuwahlen der Bundesregierung verursacht wurde, zurückgeht. Außerdem haben deutliche Gewinne an den internationalen Aktienmärkten dazu geführt, dass das Geldvermögen vieler Haushalte deutlich zugenommen hat.
Die Analyse der DZ Bank geht davon aus, dass die Verunsicherung der Verbraucher 2025/26 sinken wird, unter anderem, weil die neue Bundesregierung bereits Sofortmaßnahmen für die Ankurbelung der Wirtschaft verabschiedet hat und große Investitionsprojekte in die Infrastruktur und Verteidigung plant. Die Ökonomen prognostizieren deshalb, dass die Sparquote 2025 bei 10,8 Prozent und 2026 bei 10,5 Prozent liegen wird. Im historischen Vergleich handelt es sich dabei noch immer um relativ hohe Werte.
Das Geldvermögen der Privathaushalte wird 2025 zudem durch vermehrte Investitionen in Immobilien beeinflusst. Das Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten hat im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich zugenommen (5,3 %). Viele Privathaushalte schichten ihr Geldvermögen demnach vermehrt in Immobilien um. Außerdem rechnen die Analysten damit, dass der Geldvermögenszuwachs 2025/26 geringer als im Vorjahr ausfallen wird, weil die Aktienkursgewinne sehr wahrscheinlich geringer ausfallen. Die Prognose geht deshalb insgesamt davon aus, dass das Geldvermögen 2025 auf 9,9 Billionen Euro und 2026 auf 10,3 Billionen Euro steigen wird.