Covid-19-Pandemie

Vierte Impfung nicht ausreichend gegen Omikron

Robert Klatt

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Eine vierte Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna kann Infektionen mit der Omikronvariante von SARS-CoV-2 nicht vollständig verhindern. Der Studienleiter rät jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen deshalb eher zum Abwarten.

Tel Aviv (Israel). In Israel haben im Dezember 2021 bereits etwa 20.000 Menschen ihre vierte Covid-19-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass der zweite Booster die Anzahl der Antikörper verfünffacht. Ob dies tatsächlich auch den Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 oder einem symptomatischen Covid-19-Verlauf verbessert, konnte die Studie jedoch nicht klären.

Wissenschaftler vom Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv berichten nun, dass die vierte Impfung nicht ausreichend gegen die Omikronvariante schützt. Laut Professor Gili Regev kommt es auch bei vierfach Geimpften zu Infektionen. Details wurden noch nicht veröffentlicht, weil bisher nur Zwischenergebnisse der Studie vorliegen.

Biontech/Pfizer und Moderna

150 der Probanden erhielten vor etwa zwei Wochen ihre vierte Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. 120 Probanden erhielten nach drei Dosen Biontech/Pfizer als vierte Impfung das Vakzin von Moderna. Es handelt sich dabei um den weltweit ersten Versuch einer Viertimpfung mit kombinierten Vakzinen. Signifikante Unterschiede gab es zwischen den beiden Gruppen nicht. „Wir sehen keinen erheblichen Unterschied“, erklärt Regev.

Kleiner Vorteil durch vierte Impfung

„Die Entscheidung, Immungeschwächten die vierte Dosis zu geben, könnte zwar einen kleinen Vorteil verleihen. Aber vermutlich nicht genug, um sie der ganzen Bevölkerung zu geben“, erklärt Regev.

Aktuell erhalten in Israel Menschen ab 60 Jahren sowie medizinisches Personal auf Wunsch ihren zweiten Booster. Regev sieht in den aktuellen Studienergebnissen jedoch ein „Dilemma“ darin, ob man gesunden Menschen ab 60 Jahren die vierte Impfung verabreichen sollte. „Wenn jemand eine persönliche Gefährdung hat, dann sollte man besser jetzt impfen, wenn nicht, dann vielleicht besser abwarten“, konstatiert der Mediziner.

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