Fetal programming Hypothese

Übergewicht in der Schwangerschaft erhöht Darmkrebsrisiko der Kinder

Robert Klatt

Schwangerschaft )moc.yabaxiphcerotoF(Foto: © 

Übergewicht während der Schwangerschaft verdoppelt das Darmkrebsrisiko der Kinder. Dies ist eine weitere Bestätigung für die fetal programming Hypothese.

Houston (U.S.A.). In der Medizin existiert seit Längerem die sogenannte fetal programming Hypothese, laut der die Mutter durch bestimmte Faktoren während der Schwangerschaft das Risiko für Erkrankungen des Kindes in dessen späteren Leben beeinflussen kann. Laut einer im Fachmagazin Frontiers in Genetics publizierten Studie soll demnach die Ernährung der Mutter die Appetitregulation, den Stoffwechsel und die Funktionsweise des Fettgewebes des Kindes langfristig verändern. Auch das Risiko für schwere Krankheiten soll durch bestimmte Faktoren der Mutter beeinflusst werden.

Ein Team der University of Texas Health Science Center um Caitlin Murphy hat in der Fachpublikation Gut nun eine weitere Studie publiziert, die als Beleg für die fetal programming Hypothese gesehen werden kann. Übergewicht während der Schwangerschaft soll laut den Ergebnissen das Risiko der Kinder frühzeitig an Darmkrebs zu erkranken signifikant erhöhen.

Doppeltes Darmkrebsrisiko

Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie Daten von über 18.000 Muttern und ihren Kindern aus, die im Rahmen einer Studie des Public Health Institute in Oakland erhoben wurden. Der Gesundheitszustand, der zwischen den Jahren 1959 und 1966 geborenen Kinder wurde für 60 Jahre dokumentiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte im Jahr 2019.

Laut den dabei gewonnenen Daten erkranken Kinder von adipösen Schwangeren in ihrem Leben doppelt so oft an Darmkrebs wie Kinder von leicht übergewichtigen und normal gewichtigen Müttern. Auch eine Gewichtszunahme von mehr als zehn Kilogramm während der Schwangerschaft erhöht das Darmkrebsrisiko der Kinder deutlich, genau wie ein Geburtsgewicht von mehr als 4.000 Gramm.

Frontiers in Genetics, doi: 10.3389/fgene.2011.00027

Gut, doi: 10.1136/gutjnl-2021-325001

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