Robert Klatt
Schönheit kann nur schwer objektiv gemessen werden. Studien zeigen nun, wann ein Hintern von Frauen und Männern attraktiv ist.
Loma Linda, (U.S.A.). Die Forschung versucht bereits seit tausenden Jahren die Schönheit von Menschen objektiv zu definieren. Unterschiedliche Ansätze, darunter der die Proportionsstudien von Leonardo da Vinci und der Goldene Schnitt, zeigen, dass die Schönheit des Gesichtes vor allem von der Symmetrie abhängt. Nun haben Wissenschaftler der Loma Linda University (LLU) untersucht, ob es auch objektive Kriterien für einen attraktiven Hintern gibt.
Laut ihrer im Fachmagazin Plastic and Reconstructive Surgery publizierten Studie haben dazu 1.100 Probanden im Alter zwischen 25 und 34 Jahren aus den U.S.A., von denen die Hälfte männlich und Hälfte weiblich waren, Bilder von acht verschiedenen weiblichen Gesäßarten bewertet.
Die meisten Teilnehmer fanden, dass ein Gesäß mit einem Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,65 bei Frauen am attraktivsten ist. Ein Verhältnis von 0,65 bedeutet, dass das Gesäß etwa 35 Prozent größer ist als die Taille. Es wurde gemessen, indem ein Maßband um die Taille an ihrer schmalsten Stelle und um die Hüften an ihrer breitesten Stelle gelegt wurde.
An zweiter Stelle stand das etwas kleinere Verhältnis von 0,60. Einer von zehn Teilnehmern bevorzugte das zweitgrößte Gesäß mit einem Verhältnis von 0,675. Das am wenigsten attraktive Gesäß hatte das niedrigste Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,55. Signifikanten Unterschiede zwischen Altersgruppen, Geschlechtern und ethnischen Gruppen gab es bei den Antworten nicht.
„Unsere Studie ergab, dass ein niedrigeres Taille-Hüfte-Verhältnis im Vergleich zum oft zitierten 0,7 bevorzugt wurde. Nur 5,7 Prozent der Befragten hielten 0,7 für das attraktivste Taille-Hüfte-Verhältnis. Dies könnte eine Folge der prominenten Exposition und Desensibilisierung der allgemeinen Bevölkerung gegenüber Reality-Stars und Prominenten mit kurvigeren Figuren sein.“
Eine zweite Studie der LLU, die ebenfalls im Fachmagazin Plastic and Reconstructive Surgery erschienenen ist, hat die optimale Form von männlichen Hintern analysiert. Dazu haben 2.000 Teilnehmer fünf Bilder eines männlichen Gesäßes als unterschiedlichen Perspektiven auf einer Skala von 5 (attraktiv) bis 1 (unattraktiv) bewertet. Anschließend wurden die Punkte zu einer Gesamtzahl addiert.
Laut den Ergebnissen bevorzugen die Probanden zwischen 25 und 34 Jahren, von denen ein Großteil männlich (61 %) und heterosexuell (75 %) waren, bei Männern ein Gesäß, das moderat trainiert und gut proportioniert aussieht.
„In unserer Umfrage dachten die Bewerter, dass das ideale männliche Gesäß nicht zu breit sein sollte und das charakteristische Grübchen an den Seiten behalten sollte.“
Die Ergebnisse zeigten, dass von hinten ein glutealer Trochanterindex (GTI) von 0,66 am beliebtesten ist. Ein Verhältnis von 0,66 bedeutet, dass das Gesäß etwa 34 Prozent größer ist als der Abstand von der Taille bis zum unteren Rand des Gesäßes. Der GTI wurde gemessen, indem der Abstand vom dünnsten Punkt der Taille bis zum unteren Rand des Gesäßes durch den breitesten Punkt des Gesäßes geteilt wurde.
Plastic and Reconstructive Surgery, doi: 10.1097/PRS.0000000000002192
Plastic and Reconstructive Surgery, doi: 10.1097/PRS.0000000000010378
