Hohe Eisenaufnahme

Rotes Fleisch beschleunigt das Wachstum von Krebszellen

 Robert Klatt

Rotes Fleisch begünstigt Darmkrebs )kcotS ebodAaaneesaav(Foto: © 

Eisen aus rotem Fleisch aktiviert ein Enzym, das das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen fördert. Weil man nun den molekularen Mechanismus verstanden hat, können neue Therapien gegen Darmkrebs entwickelt werden.

Singapur (Singapur). Darmkrebs ist die global dritthäufigste Krebsart und die zweithäufigste Ursache krebsbedingter Todesfälle. Es ist seit Langem bekannt, dass neben genetischen Faktoren auch der Lebensstil, insbesondere die Ernährung, die Entstehung und den Krankheitsverlauf von Darmkrebs beeinflussen. Forscher der Agency for Science, Technology and Research (A*STAR) haben nun eine Studie publiziert, die zeigt, welcher Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Darmkrebs besteht.

Laut der Publikation im Fachmagazin Cancer Discovery haben die Forscher Gewebeproben von Darmkrebspatienten analysiert. Sie konnten so entdeckten, dass Eisen, das in rotem Fleisch in großen Mengen vorhanden ist, mit dem Protein Pirin interagiert. Dadurch wird das Enzym Telomerase reaktiviert, das die Enden von DNA-Chromosomen verlängert und das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen fördert.

Neue Behandlungsmethode für Darmkrebs

Die Forscher haben zudem entdeckt, dass der Wirkstoff SP2509 die Reaktivierung der Telomerase blockiert, weil er die Eisenbindung hemmt. In Experimenten mit Krebszelllinien hat der Wirkstoff SP2509 außerdem das Tumorwachstum reduziert.

Laut den Wissenschaftlern können diese neuen Erkenntnisse als Basis für Therapieansätze dienen. Sie zeigen außerdem, welche molekularen Mechanismen zwischen eisenhaltigem rotem Fleisch und Darmkrebs bestehen und wie die Ernährung das Krebsrisiko beeinflussen kann.

„Das Verständnis, wie Eisen die Telomerase aktiviert, eröffnet neue Ansätze zur Bekämpfung von Darmkrebs. Unsere künftige Forschung wird sich darauf konzentrieren, therapeutische Strategien weiterzuentwickeln, die diese Mechanismen gezielt hemmen. Besonders für Patienten mit hohen Eisenwerten könnte dies eine bahnbrechende Entwicklung sein. Wir sind optimistisch, dass kleine Moleküle wie SP2509 die Krebsbehandlung revolutionieren und die Heilungschancen weltweit verbessern könnten.“

Die Forscher möchten in weiteren Studien unterschiedliche Subtypen von Darmkrebs untersuchen, um weitere Prävention- und Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

„Im Rahmen von Colo-SCRIPT werden wir weiterhin untersuchen, wie Eisen und andere Risikofaktoren die Entwicklung von Darmkrebs beeinflussen. Unsere Ergebnisse helfen uns, gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung der Erkrankung zu entwickeln.“

Cancer Discovery, doi: 10.1158/2159-8290.CD-23-1379

Spannend & Interessant
VGWortpixel