Neue CBD-Studie

Mit synthetischem CBD Epilepsie behandeln

Dennis L.

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In zahlreichen internationalen Studien konnte die Wirksamkeit von Cannabis bei der Behandlung von Epilepsie bereits nachgewiesen werden. Jetzt rutscht jedoch das Cannabinoid CBD in den Fokus der Forschung, denn erste Versuche deuten darauf hin, dass auch CBD-Öle epileptische Anfälle lindern oder sogar vermeiden können.

Berkeley (U.S.A.). Das Cannabinoid CBD scheint ein wahres Wundermittel der Natur zu sein. Forscher auf der ganzen Welt berichten in den letzten Jahren immer wieder in renommierten wissenschaftlichen Fachjournalen über neuentdeckte positive Effekte von CBD-Produkten auf den menschlichen Körper. Aus diesem Grund steigt auch die weltweite Nachfrage nach dem Cannabinoid – gerade hochreine CBD-Öle sind bei den Verbrauchern besonders beliebt.

Neben der Reduktion von Aggressionen kann CBD auch bei juckendem Hautausschlag, Gastroparese oder bei Angststörungen helfen – um nur einige Beispiele zu nennen. Nun untersuchen Mediziner der University of California, ob CBD bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden kann. Grund dazu waren vor allem zwei Argumente:

  1. In einer Befragung aus dem Jahre 2015 gaben Eltern an, dass die Anfälle ihrer an Epilepsie leidenden Kinder durch die Einnahme von CBD weniger wurden. Jedoch war dies nur die wahrgenommene Meinung der Eltern, ohne wissenschaftlich belegbare Daten (wir berichteten).
  2. Die aktuelle Studie der Mediziner erzielt bei Ratten eine signifikante Wirkung. Warum sollte CBD beim Menschen nicht den gleichen Effekt erzielen?

Zudem gab es in den vergangenen Jahren mehrere nicht repräsentative CBD-Studien, die ebenfalls einen positiven Effekt auf Epilepsie-Patienten nachweisen konnten. Völlig neu ist diesmal, dass die US-Mediziner um Marc Mascal und Nema Hafezi für ihre Studie synthetisch hergestelltes CBD verwendeten. Dazu mussten die Forscher jedoch erst eine Methode entwickeln, das Cannabinoid künstlich herzustellen.

Vorteile von synthetisch hergestellten CBD

Obwohl reines CBD keine berauschende Wirkung auf den Verbraucher hat, gibt es Länder mit rechtlichen Beschränkungen für CBD-Produkte. Ein großer Vorteil von synthetisch hergestellten CBD (auch H2CBD oder auch 8,9-Dihydrocannabidiol genannt) ist, dass sich das Molekül minimal von der natürlichen Variante aus der Cannabispflanze unterscheidet. Da diese Form chemisch in der Natur nicht vorkommt, unterliegt sie auch nirgends rechtlichen Beschränkungen. Ein weiterer Vorteil des synthetischen CBD’s ist, dass für die Gewinnung keine Pflanzen angebaut werden müssen. Dies spart Arbeit und schont die Umwelt.

Große Erfolge bei der Behandlung von Epilepsie

Die Mediziner führten ihre Studie an insgesamt 60 männlichen Ratten durch. Sie berichten, dass das synthetische CBD in Versuchen nahezu dieselben medizinischen Erfolge erzielt wie natürliches CBD oder Cannabis: Die Häufigkeit der epileptischen Anfälle ging stark zurück und die Intensität der restlichen Anfälle nahm signifikant ab. Obwohl es bisher nur um einer Tierstudie handelt, sind die Forscher überzeugt, dass sich der gleiche Effekt beim Menschen beobachten lässt.

Auch die Universität teilt die Ansichten der Forscher und hält bereits ein Patent auf H3CBD, dem neuen synthetischen CBD, welches als Antiepileptikum eingesetzt werden soll. Klinische Studien am Menschen sollen zeitnah folgen, heißt es weiter.

Natürliches CBD scheint wirkungsvoller zu sein

Wie aus der aktuellen Studie und aus einer älteren brasilianischen Studie hervorgeht, erzielt synthetisches CBD eine ähnliche Wirkung wie natürliches CBD aus der Cannabispflanze – aber halt nur eine ähnliche Wirkung. Wie die Wissenschaftler aus Brasilien in ihrer Studie abschließend schreiben, zeigten sich natürliche CBD-Produkte wirkungsvoller als Isolate oder künstliche Nachahmungen.

Scientific Reports, doi: 10.1007/s40263-019-00624-4

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