Robert Klatt
Ein attraktives Aussehen hilft Menschen in vielen Situationen. Eine Studie hat nun untersucht, ob auch das Sterberisiko von hübschen Menschen geringer ist als von Personen mit einem unattraktiven Äußeren.
Tempe (U.S.A.). Menschen mit einem attraktiven Aussehen haben im Leben unterschiedliche Vorteile, etwa bei der Partnersuche. Nun haben Forscher der Arizona State University (ASU) um Connor M. Sheehan untersucht, ob sich die physische Attraktivität auf die Lebensdauer auswirkt. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Social Science & Medicine haben die Forscher für ihre Studie Jahrbuchfotos aus der Wisconsin Longitudinal Study (WLS) von 8.386 Highschool-Absolventen des Jahrgangs 1957 verwendet.
Die Gesichtsattraktivität der Menschen wurde von sechs Frauen und sechs Männer auf einer 11-Punkte-Skala bewertet. Die Forscher haben zudem weitere Faktoren, die die Lebenserwartung beeinflussen, darunter die formale Bildung, die Intelligenz, das Einkommen, die Gesundheit und die soziale Struktur der Highschool-Absolventen, erfasst, um diese mit statischen Methoden herausrechnen zu können. Sie konnten so isoliert untersuchen, ob und wie die Attraktivität die Lebenserwartung beeinflusst.
Mithilfe des National Death Index (NDI) haben die Wissenschaftler anschließend erfasst, welche und wann die Highschool-Absolventen gestorben sind und welche von ihnen noch lebten. Die Daten zeigen, dass Menschen, die als besonders unattraktiv eingestuft wurden, ein deutlich höheres Sterberisiko (16,8 %) haben als Menschen mit einer durchschnittlichen Attraktivität. Frauen aus der besonders unattraktiven Gruppe sterben im Mittel zwei Jahre früher und Männer ein Jahr früher als ihre attraktiveren Altersgenossen.
Die Lebenserwartung von durchschnittlich attraktiven und hochattraktiven Personen unterscheidet sich hingegen nicht. Laut den Forschern zeigt dies, dass lediglich eine besonders Unattraktivität mit einer kürzeren Lebensdauer verbunden ist und eine besondere Attraktivität die Lebensdauer nicht erhöht.
Social Science & Medicine, doi: 10.1016/j.socscimed.2024.117076